· Fachbeitrag · Dranginkontinenz
Anticholinergika und Botulinumtoxin verringern Inkontinenzepisoden in ähnlichem Maß
Injektionen von Botulinumtoxin in den M. detrusor der Harnblase sind bei Frauen mit schwerer Dranginkontinenz kaum wirksamer als orale Anticholinergika. Das ist das Ergebnis einer randomisierten Placebo-kontrollierten Vergleichsstudie bei insgesamt 241 Frauen mit idiopathischer Dranginkontinenz. Die Studienteilnehmerinnen hatten laut Tagebuch im 3-Tage-Intervall mindestens fünf Dranginkontinenz-Episoden und wurden mit dem Spasmolytikum Solifenacin (5 - 10 mg täglich, eventuell Wechsel auf Trospiumchlorid 60 mg/Tag) oder oralem Placebo und einer Injektion von Onabotulinumtoxin A (100 Einheiten) oder einer Injektion von Placebo in den Detrusor behandelt.
Im Studienverlauf von sechs Monaten nahmen Inkontinenz-Episoden von durchschnittlich 5 täglich in den Verumgruppen auf 3,4 bzw. 3,3 ab. Auch die Lebensqualität der Behandelten besserte sich in beiden Gruppen in ähnlichem Maße. Die Inkontinenz-Episoden verschwanden allerdings in der Botulinumtoxin-Gruppe bei 27 % der Frauen komplett, während dies unter oralen Anticholinergika nur bei 13 % der Fall war. Frauen der Botulinumtoxin-Gruppe hatten seltener einen trockenen Mund (31 % vs. 46 %); allerdings brauchten sie häufiger einen Katheter (nach 2 Monaten 5 % vs. 0 %) und hatten häufiger Harnwegsinfektionen (33 % vs. 13 %).
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