13.01.2017 · Fachbeitrag · Therapierefraktäre Dranginkontinenz
Botulinumtoxin so wirksam wie sakrale Neuromodulation, aber gehäuft Infektionen
| Therapieoptionen bei Frauen mit schwerer refraktärer Dranginkontinenz sind u. a. eine sakrale Neuromodulation (SNM) und Injektionen von Botulinumtoxin (BtxA). Welches Verfahren wirksamer ist, ist bisher unklar. Einr offene Multicenterstudie bei 380 betroffenen Frauen, im Mittel 63 Jahre alt, hat nun die Ergebnisse beider Methoden über einen Zeitraum von sechs Monaten direkt miteinander verglichen. Ausgewertet wurden die Daten von 190 Frauen in der BtxA-Gruppe, denen einmalig 200 Einheiten Onabotulinumtoxin A zystoskopisch in den M. detrusor der Blase injiziert worden waren, und von 174 Frauen mit SNM. Bei fast allen Endpunkten schnitten die Frauen der BtxA-Gruppe besser ab: Im Mittel nahm die Zahl der täglichen Harndrangepisoden stärker ab (-3,9 versus -3,3, p=0,01), zudem waren Symptomlast und Therapiezufriedenheit höher. Bei der Bewertung von Komfort der Behandlung, Therapiepräferenz und Nebenwirkungen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Allerdings waren Harnwegsinfekte in der BtxA-Gruppe signifikant häufiger (35 % versis. 11 %). Die Rate von Selbstkatheterisierungen lag bei 8 % (Monat 1) und 2 % (Monat 6 in der BtxA-Gruppe). Eine Neueinstellung des Gerätes zur Neuromodulation wurde bei 3 % der Patienten nötig. |
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