· Fachbeitrag · Epidemiologie
Blutglukosespiegel ‒ generell ein Prädiktor für das Demenzrisiko?
Aus vielen Studien gibt es bereits Hinweise für einen Zusammenhang zwischen Diabetes, verminderter Glukosetoleranz, Insulinresistenz einerseits und Demenz andererseits. US-Wissenschaftler konnten jetzt sogar in einer Studie nachweisen, dass die Glukosespiegel auch bei Nicht-Diabetikern mit dem Demenzrisiko korrelieren. In der Studie wurden regelmäßige Glukosemessungen bei mehr als 2.000 Personen, im Mittel 74 Jahre alt, vorgenommen. 11 % von ihnen waren Diabetiker. Im Studienzeitraum von im Median sieben Jahren entwickelten 524 Personen eine Demenz, 450 von ihnen waren keine Diabetiker. Je höher die Glukosespiegel in den zurückliegenden fünf Jahren waren, desto höher war das Demenzrisiko. Bei Personen mit durchschnittlichen Glukosewerten von 115 mg/dl war das Demenzrisiko um 18 % höher als bei Personen mit Werten von 100 mg/dl. Auch bei Diabetikern wurde der Zusammenhang zwischen der Höhe der Glukosewerte und dem Demenzrisiko untermauert. Allerdings: In der Pathophysiologie des Morbus Alzheimer ist der Einfluss der Glukosehämostase offenbar doch nicht so eindeutig wie vermutet: Laut aktuellen Daten aus der Baltimore Longitudinal Study of Aging bei knapp 200 Studienteilnehmern, die nach ihrem Tod autopsiert wurden, gab es keine Korrelationen zwischen Hirnmarkern für Alzheimer und dem Glukosestoffwechsel.
Quellen
- Crane P et al.: Glucose Levels and Risk of Dementia. N Engl J Med 2013; 369:540-548
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