· Fachbeitrag · Epidemiologie
Positive Assoziation zwischen Parkinson und malignen Tumoren in Taiwan
Eigentlich gilt eine Parkinson-Erkrankung als gewisser Schutz vor Krebs. Zumindest hat sich dieser Zusammenhang in vielen Beobachtungsstudien gezeigt, in der Regel bei westlichen Populationen. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Eine aktuelle Studie in Taiwan mit Daten zu rund 62.000 Parkinson-Patienten weist auf das genaue Gegenteil hin: Eine Parkinson-Erkrankung ist danach ein Risikofaktor für Krebs. Mit Ausnahme von Brust-, Ovarial- und Schilddrüsenkrebs war das Erkrankungsrisiko für 16 weitere untersuchte maligne Tumoren bei Parkinson-Patienten deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Das Risiko für maligne Hirntumoren war zum Beispiel besonders deutlich um mehr als das 3-Fache erhöht, das Risiko für Leber-, Gallenblasen-, Blasen- und Prostatakarzinome fast verdoppelt.
Nach Ansicht der Autoren sind weitere Studien nötig, um zu beurteilen, ob die Daten aus Taiwan generell auf Bevölkerungsgruppen aus Ostasien zu übertragen seien. Die Unterschiede zu früheren Untersuchungen in westlichen Nationen wiesen jedenfalls darauf hin, dass bei der Pathogenese der Erkrankungen ethnische Zugehörigkeit oder Umweltfaktoren relevant sein könnten.
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