21.05.2015 · Article · Epilepsie
US-Leitlinie zum Management eines ersten unprovozierten Anfalls bei Erwachsenen
| Bis zu jeder zehnte Mensch weltweit erleidet während seines Lebens einen erstmaligen epileptischen Anfall ohne erkennbare Ursache. Bei allen Betroffenen stellt sich die Frage, ob sofort zur Prophylaxe eines weiteren Anfalls mit einer Antiepileptika-Therapie begonnen werden sollte. Eine Expertengruppe der American Academy of Neurology und der American Epilepsy Society hat eine neue evidenzbasierte Leitlinie herausgegeben, die diese Entscheidung erleichtern soll. Die Autoren weisen darauf hin, dass das Papier auch als Grundlage für ein Gespräch mit den betroffenen Patienten konzipiert wurde. Generell gilt: Das Risiko eines weiteren Anfalls liegt bei 21 - 45 % und ist in den ersten zwei Jahren am größten. Besonders oft treten weitere Anfälle bei Patienten mit einem zurückliegenden Hirntrauma auf (wie Kopfverletzung, Schlaganfall oder Hirntumor) sowie bei EEG-Anomalien, die auf eine Epilepsie hinweisen. Auch Anomalien bei der Bildgebung und nächtliche Anfälle korrelieren mit einem erhöhten Rezidivrisiko. Nach Angaben der Autoren gibt es moderate Evidenzen, dass durch einen sofortigen Behandlungsbeginn nach erstmaligem Anfall das Risiko für weitere Anfälle in den nächsten zwei Jahren gesenkt werden kann. Auf der anderen Seite gibt es aber ebenso gute Evidenzen, dass nach mehr als drei Jahren die sofort behandelten Patienten keine Vorteile mehr haben im Vergleich zu Personen, bei denen abgewartet wurde. Die Autoren empfehlen, die Patienten in die Therapieentscheidung einzubeziehen. |
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