· Fachbeitrag · Hüft-/Kniegelenk-totalendoprothese
Bisphosphonattherapie scheint TEP-Haltbarkeit zu verlängern
Die Überlebenszeit einer Hüft- oder Kniegelenk-Totalendoprothese (TEP) scheint durch eine Therapie mit Bisphosphonaten verlängert zu werden. Das legen britische Daten bei 42.000 Patienten nahe, die in den Jahren 1986 bis 2006 eine Hüft- bzw. Kniegelenk-TEP erhalten hatten. Mehr als 1.900 Patienten wurden über mindestens sechs Monate mit Bisphosphonaten behandelt. Bei ihnen war im Verlauf von fünf Jahren die Revisionsrate ‒ häufigster Grund ist eine Lockerung der TEP ‒ signifikant geringer als bei Patienten ohne Bisphosphonattherapie (0,93% vs. 1,96%). Die Implantat-Überlebenszeit war unter Bisphosphonaten um rund 50% länger und die Zeit bis zu einer Revision fast zweifach verlängert. Nach einer Modellrechnung der Autoren müssten 107 Patienten nach einer Hüft- oder Kniearthroplastie mit oralen Bisphosponaten behandelte werden, um einen Revisionseingriff zu verhindern. Die Autoren empfehlen allerdings derzeit keinen routinemäßigen Einsatz von Bisphosphonaten zur Hinauszögerung einer Implantatlockerung. Weitere Studien seien erforderlich.
Quelle
- Arden N et al.: Association between bisphosphonate use and implant survival after primary total arthroplasty of the knee or hip: population based retrospective cohort study. BMJ 2011; 343: d7222
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