· Fachbeitrag · Hüftgelenkersatz
Welche Implantate am haltbarsten sind, ist unklar
Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 200.000 Patienten eine Totalendoprothese des Hüftgelenks (TEP), die mindestens 12-15 Jahre festen Halt haben sollten. Welche Materialien einer TEP die längste Haltbarkeit versprechen, darüber streiten auch Experten. Auch eine umfangreiche Datenanalyse im Auftrag der US-Zulassungsbehörde FDA konnte nicht klären, ob die heute besonders beliebten Hüft-TEPs komplett aus Metall oder Keramik Vorteile im Vergleich zu traditionellen TEPs mit einem Kopf aus Polyethylen oder Keramik und einem Schaft aus Metall bieten. Ausgewertet wurden 18 Studien mit über 3.000 Patienten und Daten zu rund 830.000 Hüftgelenk-Ops aus nationalen und internationalen Registern. Weder beim funktionellen Outcome, beurteilt mit dem Harris Hip-Score, noch bei der Lebensqualität gab es größere Unterschiede zwischen Patienten, denen eine reine Metall- oder Keramik- oder eine traditionelle TEP implantiert worden war, berichten die US-Autoren. Ähnlich sah es auch bei der Häufigkeit von Revisions-Ops und Dislokationen aus. Die drei größten Register lieferten Hinweise, dass Revisions-Ops bei Einsatz von reinen Metall-TEPs häufiger sind als bei Einsatz von Metall-Polyethylen-TEPs. Die Raten variierten zwischen 1 % und 6 %.
Quelle
- Sedrakyan A et al.: Comparative assessment of implantable hip devices with different bearing surfaces: systematic appraisal of evidence. BMJ 2011; 343: d7434
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