· Fachbeitrag · Hüftgelenksarthrose
Hohe Lockerungsraten von Hüft-TEPs aus Metall
Bei der Haltbarkeit von Hüft-Totelendoprothesen (TEPs) sind offenbar doch Material und Kopfdicke von größerer Bedeutung als bisher gedacht. Aktuelle Registerdaten aus England und Wales weisen darauf hin, dass Hüft-TEPs komplett aus Metall ungünstig sind. Analysiert wurden Daten von mehr als 400.000 erstmalig implantierten Hüft-TEPs in den Jahren 2003 bis 2011. Die Lockerungsraten waren bei den rund 31.000 TEPs mit Kopf und Stiel aus Metall am höchsten und nahmen mit der Kopfdicke zu: Die Revisionsraten im Verlauf von fünf Jahren betrugen bei Männern im Alter von 60 Jahren 3,2 % bei einem Kopfdurchmesser von 28 mm und 5,1 % bei einem Kopfdurchmesser von 52 mm; bei jüngeren Frauen betrugen die Revisionsraten von 46 mm Metall-auf-Metall-Hüft-TEPs sogar 6,1 % im Vergleich zu nur 1,6 % bei 28 mm Metall-auf-Polyethylen-TEPs. Bei reinen Keramik-Hüft-TEPs nahmen indes die Lockerungsraten mit zunehmendem Kopfdurchmesser ab. Die Fünf-Jahres-Revisionsraten betrugen bei Männern 3,3 % bei einem Kopfdurchmesser von 28 mm und 2 % bei einem Kopfdurchmesser von 40 mm. Die Autoren empfehlen, keine reinen Metall-Hüft-TEPs mehr zu implantieren. Das Krebsrisiko scheint bei Hüft-TEP-Patienten indes nicht von den verwendeten Materialien beeinflusst zu werden, zumindest nicht im Zeitraum von sieben Jahren.
Quellen
- Smith AJ et al.: Failure rates of stemmed metal-on-metal hip replacements: analysis of data from the National Joint Registry of England and Wales. The Lancet 2012; 379: 1199-1204
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