· Fachbeitrag · Ischämischer Schlaganfall
Bei der Lysetherapie zählt jede Minute
Der Nutzen der Lysetherapie mit intravenöser Alteplase (tPA) bei Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall wird in zunehmend größeren Zeitabständen zum Akutereignis belegt. Dennoch gilt nach wie vor die Regel: Je früher die Lyse erfolgt, desto besser ist die Prognose der Patienten. Dies bestätigen neue Studiendaten aus den USA zu mehr als 58.000 Schlaganfallpatienten, die bis 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall mit tPA behandelt worden sind. Im Mittel betrug die Zeit bis Lysebeginn 144 Minuten. Pro 15 Minuten früherem Lysebeginn verbesserte sich die Prognose der Patienten kontinuierlich: Die Klinikmortalität verringerte sich um 4 %, die Häufigkeit symptomatischer Hirnblutungen ebenfalls um 4 %; gleichzeitig stiegen die Chancen, ohne Hilfen bzw. nach Hause entlassen zu werden, um 4 % bzw. 3 %. Auch bei einer Lyse bis sechs Stunden nach Schlaganfall (derzeit nicht zugelassen) können das funktionelle Ergebnis und die Lebensqualität der Patienten über mindestens 18 Monate verbessert werden, so das Ergebnis der IST-3-Studie bei insgesamt 1.169 Patienten. Bei der Mortalität konnten hier allerdings im Vergleich zur Kontrollgruppe keine Unterschiede mehr festgestellt werden.
Quellen
- Saver J et al.: Time to Treatment With Intravenous Tissue Plasminogen Activator and Outcome From Acute Ischemic Stroke. JAMA 2013; 309(23): 2480-2488
- The IST-3 collaborative group: Effect of thrombolysis with alteplase within 6 h of acute ischaemic stroke on long-term outcomes (the third International Stroke Trial [IST-3]): 18-month follow-up of a randomised controlled trial
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