· Article · Karotisstenose
Interventionelle Verfahren bei asymptomatischer Karotisstenose noch zeitgemäß?
Die meisten interventionellen Eingriffe bei Karotisstenosen (Endarteriektomie, Stent-Implantation) erfolgen bei asymptomatischen Patienten. Sind viele davon unnötig? Zunehmend mehr Daten deuten darauf hin. Denn unter intensiver medikamentöser Therapie ist das Schlaganfallrisiko bei Patienten mit asymptomatischer Karotisstenose auf unter 1 % pro Jahr gesunken. Die Fortschritte der medikamentösen Therapie verdeutlichen 20-Jahres-Daten einer kanadischen Schlaganfall-Präventionsklinik mit insgesamt knapp 3.700 Patienten, bei denen der Verlauf der Stenose jährlich per Ultraschall dokumentiert worden ist. Bei knapp jedem Zehnten führte die Stenose zu einem Verschluss der Karotis und meistens war dies im Zeitraum vor 2002 der Fall, als die medikamentöse Therapie weniger intensiv war. Nur ein Patient erlitt einen Schlaganfall zum Zeitpunkt der Okklusion und nur drei Patienten (0,9 %) hatten im Untersuchungszeitraum einen ipsilateralen Schlaganfall, alle vor 2005. Weder der Schweregrad der Stenose noch kontralaterale Okklusionen, sondern nur Alter, männliches Geschlecht und die Plaquemenge waren Prädiktoren für einen ipsilateralen Schlaganfall /TIA.
PRAXISHINWEIS | Die Vorbeugung einer Karotis-Okklusion könnte bei asymptomatischer Stenose keine valide Indikation mehr für eine Stent-Implantation sein, so die Autoren. Zurückhaltender äußern sich die Studienkommentatoren, die auf die laufende große CREST 2-Studie zu dieser Frage verweisen. |
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