· Fachbeitrag · Kognitive Störungen
Hohes Schlaganfall-Risiko bedeutet auch hohes Risiko für kognitive Störungen
Das Schlaganfall-Risiko eines Patienten korreliert offenbar gut mit dem Risiko für kognitive Störungen. Das haben US-Wissenschaftler durch Analyse der Daten von fast 24.000 Personen im Alter von durchschnittlich 64 Jahren belegt, die zu Beginn der Studie weder einen Schlaganfall noch kognitive Defizite hatten. Das Schlaganfallrisiko der Studienteilnehmer wurde mit dem Framingham Stroke Risk Profile (FSRP) ermittelt, in den Alter, Blutdruck, linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) und andere KHK-Anamnesen, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und Ausbildung einfließen. Die kognitive Leistungsfähigkeit wurde zu Beginn und im Beobachtungszeitraum von rund vier Jahren mindestens zwei weitere Male mit einem Screening-Test mit sechs Aufgaben (maximal 6 Punkte) ermittelt. Ergebnis: Mit zunehmendem Schlaganfallrisiko der Studienteilnehmer erhöhte sich auch das Risiko für das Auftreten kognitiver Defizite (Score von maximal 4 Punkten im Screening-Test). In der Gruppe der Personen mit dem höchsten Schlaganfallrisiko (≥12 Punkte im FSRP) entwickelten 15 % kognitive Störungen, in der Gruppe mit dem geringsten Risiko (< 3,4 Punkte) nur 3 %. Außer FSRP-Score und Alter korrelierten auch Bluthochdruck und LVH mit einem erhöhten Risiko für kognitive Störungen.
Quelle
- Unverzagt F et al.: Vascular risk factors and cognitive impairment in a stroke-free cohort. Neurology 2011; 77 (19): 1729-1736
Abstract