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  • · Fachbeitrag · Morbus Parkinson

    Junge Parkinson-Patienten profitieren von tiefer Hirnstimulation

    Bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung mit schweren motorischen Symptomen und medikamentöser Therapieresistenz können durch tiefe Hirnstimulation (THS) die motorischen Symptome verbessert werden. Bislang wurde diese Therapie ausschließlich bei älteren Patienten mit einer Krankheitsdauer von 11 bis 13 Jahren angewendet, bei denen die Lebensqualität bereits eingeschränkt ist.

     

    Wissenschaftler um den Kieler Neurologen Prof. Dr. Günther Deuschl haben nun in einer zweijährigen Studie den Nutzen einer THS des Nucleus subthalamicus auch bei jüngeren Patienten mit früh aufgetretenen motorischen Komplikationen belegt. Die insgesamt 251 Patienten waren im Schnitt 52 Jahre alt und seit 7,5 Jahren an Parkinson erkrankt. Durch eine THS plus medikamentöse Therapie wurde die Lebensqualität der Patienten, beurteilt mit dem Parkinson´s Disease Questionnaire (PDQ-39), signifikant um 7,8 Punkte verbessert. Dagegen verschlechterte sich der Score bei den allein medikamentös behandelten Patienten im Verlauf von zwei Jahren um 0,2 Punkte.

     

    Auch bei fast allen sekundären Endpunkten der Studie schnitten die operierten Patienten signifikant besser ab als die alleinig medikamentös behandelten Patienten. Hierzu zählten die Aktivitäten des täglichen Lebens, die Mobilität, die durch L-Dopa induzierten Komplikationen sowie die Zeiten guter Mobilität ohne Dyskinesien. Ebenso konnte der Verbrauch dopaminerger Medi­kamente in der Gruppe der Operierten um knapp 40 % gesenkt werden. Bei den Patienten ohne THS nahm der Verbrauch hingegen um 20 % zu.