· Fachbeitrag · Multiple Sklerose
Gelbfieberimpfung erhöht Rate von MS-Rezidiven deutlich
MS-Patienten, die in eine Gelbfieber-Endemie-Region reisen, sollte eine Gelbfieberimpfung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung empfohlen werden, raten Neurologen aus Argentinien. Sie berichten über neun MS-Patienten, deren Krankheitsverlauf sich im Zeitraum nach der Impfung mit der YF 17D-204-Vakzine deutlich verschlechtert hat. Die jährliche Exazerbationsrate betrug nach der Impfung 8,6 im Verleich zu 0,7 vor der Impfung. 3 Monate nach der Immunisierung wurde ein signfikanter Anstieg von neuen oder vergrößerten T2-Läsionen sowie Gadolinium-verstärkten Läsionen im Gehirn festgestellt ‒ sowohl im Vergleich zu zwölf Monaten vor als auch neun Monaten nach der Impfung. Auch die Zahl von Zyotokin-produzierenden Zellen (unter anderem Interferon-gamma, Interleukin-1, Tumornekrose-Faktor) war bei gegen Gelbfieber geimpften MS-Patienten höher als bei ungeimpften Patienten, gegen Influenza-geimpften MS-Patienten oder gesunden Kontrollpersonen.
Quelle
- Farez M, Correale J: Yellow Fever Vaccination and Increased Relapse Rate in Travelers With Multiple Sclerosis. Arch Neurol 2011, published online June 13
Abstract