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  • · Fachbeitrag · Multiple Sklerose (MS)

    Studie zu umstrittenem Eingriff an den Halsvenen bei MS-Patienten endet negativ

    Seit 2009 wurde weltweit bereits bei etwa 30.000 MS-Patienten eine Weitung der Halsvenen (V. jugularis interna oder V. azygos) vorgenommen, um angeblich bestehende Blutflussblockaden zu beseitigen. Studiendaten zum umstrittenen Verfahren lagen bisher nicht vor. Jetzt wurde beim US-amerikanischen Neurologenkongress von enttäuschenden Ergebnissen bei 19 Patienten ­berichtet, die eine Venendehnung oder eine Placebo-Behandlung erhalten hatten.

     

    Nach sechs Monaten war der Allgemeinzustand der Patienten der Verum­gruppe schlechter als der der Kontrollgruppe. Nach Venoplastie waren vier MS-Schübe­ aufgetreten im Vergleich zu nur einem in der Kontrollgruppe. Tendenziell war nach Venoplastie auch die Krankheitsaktivität erhöht.

     

    PRAXISHINWEIS |  Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) warnt vor dem umstrittenen Katheterverfahren. „Wir müssen MS-Patienten trotz ihrer großen­ Hoffnungen dringend davon abraten“, so Prof. Dr. Bernhard Hemmer aus München, Sprecher des Kompetenznetzes Multiple Sklerose, in einer Pressemitteilung der DGN. Sein Kollege Prof. Dr. Ralf Gold aus Bochum ergänzt: „Wir fordern endgültig ein Verbot derartiger Eingriffe außerhalb klinischer Studien.“