· Fachbeitrag · Multiple Sklerose (MS)
Verengungen der Halsvenen bei MS-Patienten nicht häufiger als bei Gesunden
Verengungen der Halsvenen sind nach dem Ergebnis einer aktuellen kanadischen Studie bei MS-Patienten nicht häufiger als bei Gesunden. Dieses Ergebnis spricht eindeutig gegen die umstrittene Methode, über eine Aufdehnung der Halsvenen die Symptomatik von MS-Patienten zu verringern. Nach der Theorie des italienischen Gefäßchirurgen Paolo Zamboni führt eine chronische Blutabflussstörung in den inneren Jugularvenen oder in der Vena azygos zu einem erhöhten Hirndruck und zu Entzündungsreaktionen. In der kanadischen Studie wurden bei 171 Personen ‒ 79 MS-Patienten, 55 nicht erkrankte Geschwister und 43 gesunde Probanden ‒ die extrakranialen Venen mittels Kathetervenografie untersucht. Die Kriterien für venöse Stauungen erfüllten 2 % der Patienten und ihrer Geschwister und 3 % der Gesunden. Ultraschalluntersuchungen reichen zum Nachweis venöser Stauungen nicht aus.
PRAXISHINWEIS | „Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie rät von einer Aufdehnung der Halsvenen deutlich ab“, betonte Professor Dr. Ralf Gold, Vorstandsmitglied des Neurologenverbandes, in einer Pressemitteilung. |
Quelle
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