· Fachbeitrag · Muskuloskelettale Schmerzen
Frakturrisiko unter Opioiden verringert sich mit zunehmender Einnahmedauer
Bei Patienten mit Nicht-Tumorschmerzen, die mit Opioiden behandelt werden, ist bekanntlich auf ein erhöhtes Sturz- und Frakturrisiko zu achten. Dieses Frakturrisiko beruht wohl vor allem auf den akuten zentralnervösen Wirkungen von Opioiden wie Müdigkeit und Schwindel und weniger auf einer möglichen Verringerung der Knochendichte infolge eines Opioid-induzierten Hypogonadismus. Dieses Fazit kann aus den Daten einer großen Fall-Kontroll-Studie in Großbritannien mit mehr als 20.000 Schmerzpatienten, die mindestens einmal mit Opioiden behandelt wurden und eine Fraktur an Hüfte, Oberarm oder Handgelenk erlitten hatten, und einer viermal so großen Kontrollgruppe gezogen werden. Die erstmalige Einnahme eines Opioids bestätigte sich als starker Risikofaktor für eine Fraktur mit einer Risikoerhöhung um das 2,7-Fache. Mit zunehmenden Opioidverordnungen verringerte sich das erhöhte Frakturrisiko stetig bis auf Null bei Patienten mit mehr als 20 Opioidverordnungen. Die Ergebnisse waren konsistent für alle eingesetzten Opioide und für alle Frakturtypen.
Quelle
- Li L et al.: Opioid Use for Noncancer Pain and Risk of Fracture in Adults: A Nested Case-Control Study Using the General Practice Research Database. Am J Epidemiol 2013, published online May 2, doi: 10.1093/aje/kwt013
Abstract