· Fachbeitrag · Prostatakrebsdiagnostik
Stanzbiopsien haben nicht selten Komplikationen
Prostatabiopsien sind ein essenzielles Verfahren zum Nachweis eines Prostatakarzinoms und werden aufgrund eines positiven Tastbefundes oder einer verdächten PSA-Wert-Erhöhung sehr häufig veranlasst. Der Eingriff ist aber keineswegs so risikoarm wie oft dargestellt. Das verdeutlichen Daten einer US-Studie bei Medicare-Versicherten, bei mehr als 17.000 Männern mit einer Prostatabiopisie im Zeitraum 1991 bis 2009 und fast 135.000 Kontrollpersonen. Innerhalb von 30 Tagen nach einer Prostatabiopsie mussten 7% der Behandelten stationär eingewiesen werden; das ist ein deutlich höherer Anteil als zu erwarten ist (Kontrollgruppe 2,7%). Zu den häufigsten Gründen für eine Hospitalisierung zählten bei den biopsierten Patienten Blutungen und Infektionen sowie Verschlechterungen von Grunderkrankungen wie Herzinsuffizienz und Atemstörungen. Vor allem die Häufigkeit von Infektionskomplikationen, die eine Hospitalisierung erfordern, hat nach Prostatabiopsien in den letzten Jahren zugenommen, schreiben die Autoren. Sie empfehlen eine sorgfältige Auswahl der Patienten.
Quelle
- Schaeffer E et al.: Complications After Prostate Biopsy: Data From SEER-Medicare. J Urol 2011; 186(5): 1830-1834
Abstract