· Fachbeitrag · Rückenschmerzen
Wie aussagekräftig sind „Red Flags“ zur Vorhersage von Wirbelfrakturen und Karzinomen?
Bei Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen sind schwere Komplikationen wie Wirbelfrakturen (1 bis 4 %) oder Malignome (< 1 %) selten. Sogenannte „Red Flags“ sollen ein gezieltes Screening erleichtern. Allerdings: Die von Fachgesellschaften vorgeschlagenen Risikofaktoren haben sich in einem systemischen Literaturreview gar nicht oder nur zum Teil bestätigt. Die Autoren fordern eine Revision.
Als beste Vorhersageparameter für eine Fraktur erwiesen sich in dem Literatur-Review: verlängerter Einsatz von Kortikosteroiden (33 %), schweres Trauma (11 %) und höheres Alter (9 %). Für die größere Bedeutung einer Osteoporose gibt es hingegen nur geringe Studienevidenzen. Als besten Vorhersageparameter für ein spinales Karzinom nennen die Autoren eine positive Tumoranamnese (33 %). Andere Faktoren wie höheres Alter, unklarer Gewichtsverlust oder länger als einen Monat anhaltende Rückenschmerzen hatten nur eine Wahrscheinlichkeit von unter 3 %, dass tatsächlich ein Karzinom vorlag.
Quelle
- Maher G et al.: Red flags to screen for malignancy and fracture in patients with low back pain: systematic review. BMJ 2013; 347: f7095
Volltext