20.08.2014 · Article · Schizophrenie
Antipsychotika verringern Gewaltpotenzial von Psychose-Patienten
| Bei Patienten mit Schizophrenie, bipolaren Störungen und verwandten Psychosen haben sich Neuroleptika und/oder Stimmungsstabilisierer (Lithium, Antikonvulsiva) zur Symptomlinderung und Rezidivprophylaxe bewährt. Schwedische Registerdaten zeigen nun, dass Patienten unter der Therapie auch seltener ein Gewaltverbrechen begehen als in behandlungsfreien Phasen. Menschen mit Psychosen verhalten sich rund viermal häufiger gewalttätig als Vergleichspersonen. Ausgewertet wurden Daten von jeweils mehr als 40.000 Männern und Frauen, die in den Jahren 2006 bis 2009 mit diesen Medikamenten behandelt worden waren. Unter Antipsychotika (mit Ausnahme von Clozapin) war die Häufigkeit einer Gewalttat fast halbiert, unter Stimmungsstabilisierern um rund ein Viertel verringert. In detaillierteren Analysen hatte der aggressionsmindernde Effekt von Stimmungsstabilisierern nur bei männlichen Patienten mit bipolaren Störungen Bestand. Durch Kombination von Antipsychotika und Stimmungsstabilisierern wurde die Wirkung nicht erhöht. Allerdings wurde eine dosisabhängige Wirkung festgestellt. Auch mit Depot-Präparaten wurde gewalttätiges Verhalten verringert. Für selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wurde eine solche Wirkung nicht nachgewiesen. |
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