· Article · Schlaganfall
Bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall kann oft Vorhofflimmern nachgewiesen werden
Bei bis zu 30 % aller ischämischen Schlaganfälle bleibt die Ursache ungeklärt. Sie werden als kryptogen bezeichnet. Nicht selten liegt aber ein bisher unerkanntes Vorhofflimmern (VHF) vor, das zu einer Embolie geführt hat. Ein Langzeit-EKG, das bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall zum Ausschluss von VHF empfohlen wird, reicht offenbar zur Diagnose nicht aus. In zwei aktuellen Studien wurde belegt, dass oft erst durch ein nicht-invasives EKG-Monitoring über 30 Tage oder Implantation eines Ereignisrekorders paroxysmales VHF aufgespürt werden kann. In der ersten Studie bei 572 Patienten wurde durch das 30-Tage-Monitoring bei 45 von 280 Patienten (16 %) ein VHF nachgewiesen.In der Kontrollgruppe mit herkömmlichem 24-Stunden-Monitoring lag die Rate nur bei 3 %. In der zweiten Studie bei insgesamt 441 Patienten wurde mit dem Ereignisrekorder im Verlauf von sechs Monaten bei 9 % und im Verlauf von zwölf Monaten bei 12 % VHF detektiert. In der Kontrollgruppe erfolgte ein VHF-Nachweis nur bei 1,4 % bzw. 2 % der Patienten. Diese Daten sind auch von großer praktischer Relevanz, kommentiert die Deutsche Gesellschaft für Neurologie die Studien. Denn durch orale Antikoagulanzien kann bei VHF- Patienten weiteren Schlaganfällen vorgebeugt werden.
Quellen
- Gladstone D et al.: Atrial Fibrillation in Patients with Cryptogenic Stroke. N Engl J Med 2014; 370: 2467-2477
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