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  • · Fachbeitrag · Traumatologie

    Sonografie hat bei niedrigem Risiko weder medizinischen noch finanziellen Nutzen

    | Das „focused assessment with sonography for trauma“ (FAST) soll nach einem Trauma rasch helfen, innere Verletzungen zu erkennen. Auch bei pädiatrischen Patienten wird ein FAST immer häufiger durchgeführt. Allerdings ist der Nutzen gering: Von 425 FAST-Untersuchungen bei Kindern beeinflussten nur 25 die Entscheidung für oder gegen eine zusätzliche CT-Untersuchung. Die Sensitivität des FAST betrug lediglich 33 Prozent. Das ergab eine aktuelle Studie. |

     

    Studiendesign

    Um den Nutzen des FAST zu quantifizieren, randomisierten die Studienautoren von April 2012 bis Mai 2015 an einem Level I Traumazentrum in Kalifornien 925 pädiatrische Patienten. Alle hatten ein stumpfes Trauma des Rumpfes erlitten und waren hämodynamisch stabil. Ihr durchschnittliches Alter betrug zehn Jahre. Die Kinder wurden entweder nach Standard evaluiert oder zusätzlich mit einem FAST (wobei das tragbare Ultraschall-Gerät ein älteres Modell war, das nicht mehr auf dem Markt ist). Die Annahme war, dass etwa fünf Prozent der Patienten eine intra-abdominelle Verletzung haben. Die Frage war unter anderem, ob FAST hilft, CT-Untersuchungen zu vermeiden.

     

    Ergebnisse

    Dies war nicht der Fall. In der FAST-Gruppe wurden 52,4 Prozent der Kinder dem CT zugeführt, in der Kontrollgruppe 54,6 Prozent. Auch Hospitalisationen, Dauer des Aufenthalts auf der Notfallstation und Kosten unterschieden sich nicht signifikant. In der FAST-Gruppe wurde eine intraabdominelle Blutung übersehen. Auch im CT wurde zunächst die Leberlazeration Grad I übersehen und erst am Folgetag erkannt. Bei 173 Patienten waren die Ärzte nach dem FAST sehr sicher, dass keine inneren Verletzungen bestanden. Diese Diagnose bestätigte sich auch im weiteren Verlauf. Trotzdem wurde bei 49 Kindern ein CT erstellt. Von 458 FAST-Untersuchungen bewirkten nur 25, dass der Arzt seine Meinung, ein CT zu veranlassen, änderte: 13-Mal wurde das CT daraufhin nicht durchgeführt, was in allen Fällen gerechtfertigt war. Es wurden keine intraabdominellen Verletzungen verpasst.