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  • · Fachbeitrag · Vesikoureteraler Reflux

    HWI mit E.coli: Miktionszystourethrogramm im Alter unter drei Monaten selten nötig

    | Ein Algorithmus, der auf den Daten von 122 Säuglingen beruht, hilft bei der Entscheidung, wie bei einem ersten febrilen Harnwegsinfekt (HWI) vorgegangen werden sollte. Wichtig ist der bakteriologische Urinbefund. |

     

    Je nach Land empfehlen die Fachgesellschaften ein unterschiedliches Prozedere bei Säuglingen unter drei Monaten mit einem ersten febrilen HWI. In der Schweiz gilt die Devise, alle diese Kinder zu sonografieren und ein Miktionszystourethrogramm durchzuführen, was für die Patienten unangenehm ist und mit einer Röntgenuntersuchung einhergeht. Schweizer Pädiater haben anhand der Befunde bei Säuglingen, die deshalb von 2009 bis 2014 an einer Universitätsklinik abgeklärt wurden (n=122), einen Algorithmus aufgestellt. Handelte es sich um einen ersten HWI mit E.coli, betrug die Wahrscheinlichkeit, dass ein vesikoureteraler Reflux ≥ Grad III vorlag, nur drei Prozent. Fiel zudem der Ultraschall normal aus, sank dieses Risiko auf ein Prozent. Bei einem HWI mit Nicht-E. coli-Bakterien lag die Wahrscheinlichkeit für einen vesikoureteralen Reflux ≥ Grad III bei 26 Prozent, zusammen mit einem positiven Ultraschall-Befund stieg sie auf 55 Prozent.

     

    PRAXISHINWEIS | Bei Säuglingen unter drei Monaten mit einem ersten febrilen HWI kann bei normalem Ultraschallbefund guten Gewissens auf ein Miktionszystourethrogramm verzichtet werden.