07.12.2010 | Mietwagen
Wenn Fracke, dann richtig
Das AG Dinslaken hat Pionierarbeit geleistet: Es nimmt seit längerem zur Bestimmung der erforderlichen Mietwagenkosten den Mix aus dem Fraunhofer-Marktpreisspiegel und dem Schwacke-Marktpreisspiegel zum Maßstab. Nun hat es insoweit korrekt gerechnet: Es hat erst den Fraunhofer-Betrag, der bekanntlich keine Nebenkosten enthält, mit dem nackten Schwacke-Betrag addiert und daraus das arithmetische Mittel gebildet. Darauf hat das AG die Nebenkosten aus dem Schwacke-Marktpreisspiegel aufgeschlagen, weil Fraunhofer keine Nebenkosten listet (Urteil vom 23.9.2010, Az: 34 C 80/09; Abruf-Nr. 103855).
Beachten Sie: Wenn schon das Mittel aus Fraunhofer und Schwacke ermittelt werden soll, dann ist das ein gangbarer Weg. Viele Gerichte nehmen „Fraunhofer pur“ und „Schwacke komplett“ und bilden daraus das Mittel. Die Folge ist, dass die Nebenkosten nur mit 50 Prozent zu Buche schlagen, obwohl sie vollständig anfallen. Rechnet man wie das AG Dinslaken, sind die Nebenkosten ganz im Ergebnisbetrag enthalten.