04.04.2011 | Provisionsrückforderung contra Bereitstellungspflicht
Vertreter darf mit zu Unrecht abgezogenen Software- und Materialkosten aufrechnen
von Rechtsanwalt Jürgen Evers, Blanke Meier Evers, Bremen
Ein Unternehmer hat die Pflicht, seinen Handelsvertretern sämtliche zur Ausübung ihrer Tätigkeit erforderlichen Unterlagen unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Über die Frage, inwieweit eine Aufrechnung von unverdienten Provisionsvorschüssen mit Forderungen aus zu Unrecht belasteten Werbemitteln zulässig ist, entschied unlängst das Landgericht (LG) Stade.
Wir stellen Ihnen die Entscheidung vor und sagen Ihnen, wie sich diese bei Maklern auswirkt, die mit Handelsvertretern zusammenarbeiten.
Streit um Bereitstellungspflicht
Ein Unternehmer hatte seinen ausgeschiedenen Handelsvertreter unter anderem auf Rückzahlung unverdienter Provisionsvorschüsse verklagt. Darüber hinaus begehrte er durch Urteil festzustellen, dass dem Vertreter keine Zahlungsansprüche aus dem Handelsvertretervertrag mehr gegen ihn zustehen.
Der Vertreter machte geltend, dass der Unternehmer ihm im Hinblick auf seine Bereitstellungspflichten nach § 86a Absatz 1 Handelsgesetzbuch (HGB) bestimmte Unterlagen unentgeltlich zur Verfügung hätte stellen müssen - statt die hierfür berechneten Beträge von der Provision in Abzug zu bringen. Er rechnete mit seinen Forderungen auf.
Drei wichtige Aussagen des LG Stade
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