01.11.2003 | Sozialversicherung
Verringerung der Ausbildungsvergütung auf 325 Euro
Die Geringverdienergrenze für Azubis wurde auf 325 Euro gesenkt (Ausgabe 9/2003, Seite 3). Folge: Azubis mit einer Vergütung zwischen mehr als 325 und 400 Euro verdienen weniger, weil sie ihren Anteil an der Sozialversicherung selbst tragen müssen.
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Vor diesem Hintergrund fragte ein Leser, ob die Ausbildungsvergütung durch Lohnverzicht auf 325 Euro gesenkt werden kann.
Unsere Antwort: Soweit kein Tarifvertrag bzw. die Empfehlung der Handwerks- oder Handelskammer entgegenstehen, kann die Vergütung auf 325 Euro gesenkt werden. Können Sie die Vergütung frei vereinbaren, müssen Sie beachten, dass Sie nicht zu weit von der in Ihrer Branche üblichen Höhe abweichen. Ihr Azubi muss eine angemessene Vergütung erhalten (§ 10 Absatz 1 Berufsbildungsgesetz).
Wichtig: Was angemessen ist, darüber lässt sich streiten. Sie als Arbeitgeber tragen daher ein Risiko. Bei einer Prüfung durch den Rentenversicherungsträger könnte der Prüfer feststellen, dass die Verringerung unzulässig war. Dann würde er die Sozialversicherungsbeiträge auf die Differenz zwischen gezahlter und zustehender Ausbildungsvergütung nacherheben. Auf den Nachforderungen blieben Sie weitgehend sitzen, weil Sie unterbliebene Abzüge beim Azubi nur bei den nächsten drei Zahlungen der Ausbildungsvergütung nachholen dürfen.