· Fachbeitrag · Land- und Forstwirtschaft
Steuerliche Privilegierung land- und forstwirtschaftlicher Einkünfte
von Dipl.-Kffr. Beate Gölz-Kälberer, Steuerberaterin, Ldw-Buchstelle und Prof. Dr. Daniel R. Kälberer, beide Hattenhofen
| Die Betreuung land- und forstwirtschaftlicher Mandate stellt spezielle Anforderungen an die Gestaltungsberatung. Das Steuerrecht in diesem Bereich unterliegt ‒ nicht zuletzt aus politökonomischen Gründen ‒ einer permanenten Reform. Während sich Teil 1 ( GStB 21, 423 ff.) mit den grundlegenden Besonderheiten der Land- und Forstwirtschaft aus ertragsteuerlicher Sicht beschäftigt hat, wird das Augenmerk nachfolgend auf die Privilegierung land- und forstwirtschaftlicher Einkünfte gelegt. Zudem schärfen ausgewählte aktuelle Entscheidungen den Blick für wichtige Gestaltungsfragen. |
1. Landwirtschaftlicher Freibetrag
In der seit Jahrzehnten bestehenden subventionspolitischen Diskussion besteht hinsichtlich der rechtlichen Überprüfung ein entscheidender Unterschied darin, ob eine Steuernorm als Teil der Belastungsentscheidung zu gelten hat oder als Lenkungsnorm zu qualifizieren ist (vgl. Zitzelsberger, StuW 85, 197 f.). Demnach erweisen sich Normen, die eine bestimmte Verhaltensweise bei einem Wirtschaftssubjekt begünstigen, als die beständigsten Subventionen. Je umfangreicher diese Lenkungsnormen in ihrem finanziellen Gewicht jedoch werden, desto mehr werden sie Teil der steuerlichen Belastungsstruktur. Auf folgende Entwicklungen sei hier beispielhaft hingewiesen:
- Die (traditionelle) Privilegierung der Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft wurde gegenüber derjenigen aus den §§ 15 und 18 EStG zuletzt schrittweise zurückgeführt (vgl. Hey in: Tipke/Lang, Steuerrecht, 24. Aufl. 2021, Rn. 8.406).
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