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  • · Nachricht · Werbungskosten

    Entfernungspauschale: Kosten einer Falschbetankung sind damit abgegolten

    | Der Bundesfinanzhof hat gerade taufrisch entschieden, dass auch außergewöhnliche Kosten, wie die Kosten einer Falschbetankung auf dem Weg zur Arbeit, durch die Entfernungspauschale abgegolten sind. Der BFH hat damit der Vorinstanz, die hier noch zu Gunsten des Steuerzahlers geurteilt hatte, eine klare Abfuhr erteilt ( BFH 20.3.14, VI R 29/13 ). |

     

    Der Streitfall

    Der abhängig beschäftigte Kläger hatte im Jahr 2009 auf dem Weg von seinem Wohnort zur Arbeitsstelle an der Tankstelle irrtümlich Benzin anstatt Diesel getankt. Im Rahmen seiner Einkommensteuererklärung beantragte er neben der Entfernungspauschale (0,30 € für jeden vollen Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte; jetzt: erste Tätigkeitsstätte) den Abzug der durch die Falschbetankung verursachten Reparaturaufwendungen in Höhe von ca. 4.200 €. Das Finanzamt versagte den Werbungskostenabzug. Das Finanzgericht (FG) gab der hiergegen erhobenen Klage mit der Begründung statt, die Entfernungspauschale greife für außergewöhnliche Aufwendungen nicht ein. Der BFH hob die Vorentscheidung des FG auf.

     

    PRAXISHINWEIS | Der BFH hat klargestellt, dass die Reparaturaufwendungen nicht als Werbungskosten neben der Entfernungspauschale abziehbar sind, da auch außergewöhnliche Aufwendungen durch die Entfernungspauschale abgegolten sind. Dies folge aus dem Wortlaut des § 9 Abs. 2 Satz 1 EStG („sämtliche Aufwendungen“), aus der Systematik und dem Sinn und Zweck der Vorschrift. Denn die Einführung der verkehrsmittelunabhängigen Entfernungspauschale zum Veranlagungszeitraum 2001 habe neben umwelt- und verkehrspolitischen Erwägungen auch und vor allem der Steuervereinfachung gedient. Verfassungsrechtliche Bedenken gegen diese Auffassung hat der BFH nicht gesehen.

     

    Quelle: BFH-online

    Quelle: ID 42779198