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  • 01.01.2005 | Finanzierung und Rating

    Die unterschiedlichen Ratingskalen der Banken

    von Dipl.-Betriebswirt Sebastian Eberl, Eggenfelden

    Die Diskussion um „Basel II“ hat in den letzten zwei Jahren schon so manchen Mandanten verunsichert. Weiß der Betroffene im Groben, was sich hinter dem Begriff Rating verbirgt, wird er auch schon mit Details konfrontiert wie beispielsweise den unterschiedlichen Handhabungen der Bewertungsbereiche oder der Struktur der Ratingskalen. Nahezu jedes Kreditinstitut (internes Rating) scheint hier sein eigenes System verwirklicht zu haben. Dazu kommen noch die Systeme der privaten Dienstleistungsanbieter (externes Rating). In einem Überblick haben wir für Sie die Bewertungsbereiche und Ratingskalen der größten Banken zusammengefasst.  

    Ziel der Ratingeinstufung

    Rating versucht, Unternehmen ganzheitlich abzubilden. Das Verfahren unterscheidet zwischen Unternehmen die eine gute Bonität haben und solchen, die typischerweise von einer Zahlungsunfähigkeit bedroht sind. Exakt wird mit Rating die Ausfallwahrscheinlichkeit von Kreditrückzahlungen ausgedrückt.  

    Verschiedene Bewertungsbereiche der Banken

    Die Ratingnote ist das Ergebnis einer umfangreichen Unternehmensanalyse. Dabei bezieht sich die Untersuchung sowohl auf das Geschäftsrisiko als auch auf die Finanzdaten. Die einzelnen Teile werden jedoch nicht isoliert betrachtet, sondern ergeben nur als Ganzes einen Sinn. Nicht jedes Kredit-institut bewertet jedoch die gleichen Bereiche. Die folgende Tabelle zeigt, welches Kreditinstitut auf welche Bereiche besonderes Augenmerk legt. So können Sie diese Bereiche gezielt mit in die Betrachtung einbeziehen, geht es um die anstehende Ratingseinstufung des Unternehmens. 

     

    DSGV (Sparkassen) 

    BVR II (Raiffeisen-Volksbanken) 

    • Finanzrating
    • Planung und Steuerung
    • Informationspolitik
    • Planung
    • Controlling
    • Unternehmensführung
    • Markt und Produkt
    • Produkt
    • individuelle Marktstellung
    • allgemeine Branchenent-wicklung
    • Absatzmarkt
    • Abhängigkeiten/spezifische Risiken
    • Wirtschaftliche Verhältnisse
    • BWA
    • unterjährige Daten
    • zeitnahe Informationen
    • Kostenrechnung
    • Forderungsmanagement
    • Mahnwesen
    • Kontoführung
    • Markt/Marktentwicklung
    • Branchenentwicklung
    • Konjunkturabhängigkeit
    • Auslastungsgrad
    • Konkurrenzsituation
    • Produktpalette/-qualität
    • Wertschöpfungskette
    • Organisation
    • Forschung und Entwicklung
    • Einkauf/Lagerhaltung
    • Produktion/Leistungs-erstellung
    • Marketing/Vertrieb
    • Unternehmen/Management
    • Planung von Bilanz, GuV,
    • Liquidität, Investitionen und Finanzierung
    • Risikoanalysen
    • Informationspolitik

    Deutsche Bank-Rating 

    • Bilanzen
    • Gewinn- und Verlustrechnung
    • Sonstige Kennzahlen
    • Mehrjahresplanung/ Cashflow-Analyse
    • Produktpalette
    • Markt
    • Managementqualitäten

    Dresdner Bank-Rating 

    • Ertragslage
    • Finanzlage
    • Management
    • Tätigkeitsgebiet/Branche
    • Marktbedingungen/ Wettbewerb
    • Prognosen
    • Kontoführung
    • Kundenverbindung
     

    Im Überblick der einzelnen Kreditinstitute wird deutlich, dass bestimmte Bereiche in allen Systemen vorkommen, während bei anderen Bereichen durchaus unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bewertung existieren. Allen Instituten gemein ist jedoch die Bewertung des Branchenrisikos, das Rating des Geschäfts- sowie des Finanzrisikos. 

    Gegenüberstellung der unterschiedlichen Ratingskalen