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  • · Fachbeitrag · Zahnverletzungen

    Frontzahntrauma mit Kronenfraktur im pulpennahen Bereich

    von Angelika Schreiber, Hockenheim

    | Neben reinen Schmelzfrakturen gehören Schmelz-Dentin-Frakturen zu den häufigen Verletzungen im bleibenden Gebiss. Vor allem Frontzahntraumata erfordern eine sorgfältige Diagnostik. Zudem ist die Rekonstruktion von Zähnen mit Schmelz-Dentin-Frakturen besonders aufwendig. Wie die Versorgung abgerechnet werden kann, zeigt dieser Praxisfall. |

    Diagnostik, Befund und Behandlungsplanung

    Wenige Stunden nach einem Sturz im Freizeitpark stellt sich ein 22-jähriger Patient mit einem Frontzahntrauma in der Praxis vor. Zahn 11 weist eine komplizierte Kronenfraktur (Schmelz-Dentin-Fraktur mit Pulpabeteiligung) auf, Zahn 21 eine unkomplizierte Fraktur (Schmelz-Dentin-Fraktur). Die Frakturstücke waren nicht mehr auffindbar. Lippe und Weichteile sind unverletzt. Zahn 11 weist eine offene Pulpawunde auf. Die gesamte Schneidekante ist verloren gegangen. An Zahn 21 ist die mesiale Kante frakturiert. Dabei ist eine Dentinwunde entstanden, ohne dass die Pulpa eröffnet ist.

     

    Alle Frontzähne werden auf ihre Sensibilität geprüft und zeigen sich vital. An Zahn 11 wird auf die Prüfung verzichtet, um keinen weiteren Reiz auszuüben. Die Frontzähne sind nicht gelockert. Die Sondierungstiefen liegen jeweils bei 2 bis 2,5 mm. Um weitere Verletzungen auszuschließen, werden Röntgenbilder der Frontzähne sowie ein OPG angefertigt. Nach eingehender Beratung und Aufklärung des Patienten über Therapieoptionen und -ablauf soll zunächst die eröffnete Pulpa an Zahn 11 direkt überkappt werden. Um beide Zähne vital zu erhalten, ist für die pulpennahen Dentinbereiche an Zahn 21 eine Abdeckung mit MTA (minerale trioxide aggregate) geplant. Die geschädigten Frontzähne sollen anschließend durch direkten Aufbau mit Komposit restauriert werden.