04.11.2010 | Heil- und Hilfsmittelreport 2010
Strukturdaten des GKV-Marktes
von Dr. Reinhard Herzog, Unternehmensberater, Tübingen
Neben den traditionell ausführlichen Auswertungen der AOK erscheint jährlich der Heil- und Hilfsmittelreport der ehemals Gmünder Ersatzkasse (GEK). Nach der Fusion mit der Barmer Ersatzkasse zur BARMER GEK hat sich die statistische Basis für die Auswertungen von 1,75 Mio. auf nunmehr 8,8 Mio. Versicherte vergrößert. Zusammen mit den zeitnah publizierten Rechnungsergebnissen der Gesamt-GKV ergibt sich ein differenziertes Bild des Marktes und der strukturellen Zusammenhänge. „Praxisführung professionell“ stellt Ihnen die wichtigsten Inhalte vor.
Der Markt
Im Jahr 2009 betrugen die Gesamtausgaben der GKV einschließlich Verwaltung 170,8 Mrd. Euro. Rechnet man die Zuzahlungen hinzu, beträgt der gesamte „GKV-Kuchen“ gar 175,6 Mrd. Euro. Die Krankenhauskosten stellten mit 32,1 Prozent davon den traditionell größten Block dar, gefolgt von Arzneimitteln aus Apotheken (18,4 Prozent) sowie vertragsärztlichen Honoraren (17,4 Prozent ohne Zahnärzte, die nochmals 6,6 Prozent erforderten). Die Verwaltung verbrauchte 5,1 Prozent. Demgegenüber stellen sich die Heilmittel mit 2,6 Prozent eher unbedeutend dar, fallen doch selbst die Hilfsmittel mit 3,1 Prozent höher aus.
Der Markt der Heilmittel umfasst in erster Linie die therapeutischen Leistungen der Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Podologen. In absoluten Zahlen bedeutete das in der Gesamt-GKV im Jahre 2009 (nach den Daten des GKV-Heilmittel-Informations-Systems, GKV-HIS) Bruttoumsätze (einschließlich Zuzahlungen) von etwa 4,06 Mrd. Euro, ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen im Einzelnen:
- Physiotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister schneiden sich mit 3,05 Mrd. Euro Umsatz (+ 1,8 Prozent) das größte Stück heraus (167 Mio. dieses Umsatzes gehen allein an die Masseure und medizinischen Bademeister - dieses Segment ist allerdings deutlich rückläufig).
- Für Ergotherapie, Logopädie und sonstige Sprachtherapeuten wurden 943 Mio. Euro aufgewandt (+ 1,4 Prozent) und
- für die medizinische Fußpflege (Podologie) immerhin noch etwa 66 Mio. Euro - mit einer Steigerungsrate von stolzen 30 Prozent!
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