01.07.2007 | Leserforum
Basel II: Verhandeln Sie mit offenen Karten!
Frage: „Ich hatte vor einigen Tagen ein unerfreuliches Gespräch in meiner Hausbank. Es ging um die Verlängerung meines Überziehungskredites auf dem Praxiskonto. Überraschend war für mich, dass zum ersten Mal, seit ich Kunde bei dieser Bank bin, über eine Verlängerung überhaupt erst geredet wurde. Bisher erfolgten Kreditverlängerungen automatisch, nachdem ich jeweils meine betriebswirtschaftlichen Auswertungen und eine von meinem Steuerberater angefertigte aktuelle Liquiditäts- und Rentabilitätsberechnung an meinen Kundenberater weitergeleitet habe. Jetzt werden plötzlich zusätzliche Kreditsicherheiten verlangt. Ist es also richtig, dass Kreditverlängerungen sowie Kreditkonditionen zukünftig nicht nur von meiner Kreditwürdigkeit, sondern auch von meinen Sicherheiten abhängen? Darüber hinaus interessiert mich, worauf diese offensichtlichen Änderungen in der Kreditvergabepolitik meiner Bank zurückzuführen sind.“
Antwort: Es ist korrekt, dass die Qualität Ihrer Kreditsicherheiten bei Kreditvergaben und Kreditkosten mittlerweile eine wichtige Rolle spielen können. Zurückzuführen ist das Ganze vor allem auf die veränderten Kreditvergaberichtlinien („Basel II“). Sie wissen, dass in diesem Zusammenhang die Qualität der jeweiligen Kreditwürdigkeit des Kunden von großer Bedeutung ist. Kunden mit eher unterdurchschnittlicher Kreditwürdigkeit müssen mit schlechteren Kreditzinsen rechnen, während Kunden mit überdurchschnittlicher Kreditwürdigkeit bessere Zinssätze aushandeln können. Hier spielen nun auch werthaltige Kreditsicherheiten eine entsprechende Rolle.
Ich rate Ihnen daher, mit Ihrer Bank zu klären, wie Ihre bisherigen Kreditsicherheiten, die Sie der Bank nach Ihrer Aussage für betriebliche Darlehen zur Verfügung gestellt haben, bewertet werden und welche Kreditsicherheiten zu einer Verbesserung der Konditionen führen würden. Hierzu sollten Sie sorgfältig prüfen, ob sich gegebenenfalls ein Sicherheitentausch lohnt.
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