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  • 29.04.2010 | Meta-Analyse

    Standardtherapien bei Rückenschmerzen meist nur mäßig wirksam

    Unspezifische akute und chronische Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten und kostspieligsten Erkrankungen. Den gängigen Therapieverfahren lässt sich allerdings keine starke analgetische Wirksamkeit bescheinigen - trotz ihrer Empfehlung durch Fachgesellschaften. Die Effekte sind meist nur schwach bis mäßig ausgeprägt, so das Ergebnis einer Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten randomisierten Studien zur Rückenschmerztherapie.  

    76 Studien zu 34 Therapieformen analysiert

    Australische Gesundheitsforscher wählten 76 Studien zu 34 Therapieformen aus, die strengen Anforderungen an das Studienprotokoll genügten. Die meisten - und mit oft mehreren hundert Teilnehmern größten - Studien zu medikamentösen Strategien befassten sich mit der Wirkung von Muskelrelaxanzien, nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) sowie Analgetika, Antidepressiva und Phytotherapeutika; bei nicht-medikamentösen Verfahren standen physikalische Verfahren und Akupunkturtechniken im Vordergrund.  

    Physiotherapie bestenfalls schwach bis mäßig wirksam

    Nur in etwa der Hälfte der ausgewerteten Studien wurde überhaupt ein statistisch signifikanter Vorteil für eine aktive Behandlung gefunden. Die meisten Verfahren inklusive der Klassiker wie Muskelrelaxanzien, NSAR, Massagetechniken, Rückenschule und Physiotherapie waren bestenfalls schwach bis mäßig wirksam; das bedeutete eine Verbesserung der Rückenschmerzen um bis zu 20 Punkte auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten - im Vergleich zu Placebo. Die Ergebnisse der verschiedenen Therapieverfahren waren bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen nicht wesentlich unterschiedlich, wie beispielhaft für zwei medikamentöse (NSAR, Muskelrelaxanzien) und zwei nicht-medikamentöse Verfahren (TENS, Spinalmanipulation) ermittelt wurde.  

     

    Die Evidenz für eine starke Wirksamkeit bestimmter Verfahren beschränkte sich auf einzelne Studien mit wenigen Teilnehmern und entsprechend geringer Aussagekraft. Die stärksten Effekte mit einer analgetischen Wirksamkeit von über 20 Punkten fanden sich für die Elektroakupunktur, Immunglobuline, Infrarotbestrahlung, Vitamin B12 und die Neuroreflextherapie. Wirkungslos - ebenfalls nur durch einzelne Studien belegt - waren Colchizin, N-Methyl-D-Aspartat -Antagonisten, Kurzwelle und intradiskale Steroidinjektionen.  

    Quelle: Machado LA et al.: Analgesic effects of treatments for non-specific low back pain. Rheumatology 2009; 48(5): 520-527