01.01.2003 | Neue Trends in der Praxisführung
Der Physiotherapeut: Ein Ausblick auf die Zukunft des Berufsstandes!
Die Physiotherapie ist seit langem ein fest verankerter Bestandteil der modernen Medizin. Doch die Prozesse der Gesundheitsreform haben über Jahre eine Veränderung des Kerngeschäfts der Physiotherapeuten bewirkt. Die Wiederherstellung von Lebensqualität gewinnt für die Patienten zunehmend an Bedeutung. Sie als Physiotherapeut sind daher gefordert, die Praxisstruktur immer flexibel an den Bedarf anzupassen.
Früher waren Physiotherapeuten zum Großteil mit der traditionellen Krankengymnastik bzw. Massage beschäftigt. Heute wird zunehmend auch Fachkompetenz in der Anamnese und Untersuchung gefordert. Das heißt: Sie brauchen eine eigenständige Therapieplanung. Sie müssen Qualitätsmaßstäbe setzen, ihre Einhaltung dokumentieren und regelmäßig hinterfragen. Kurzum: Mehr Management ist gefordert. Sogar Ihre pädagogischen Fähigkeiten sind gefragt - als Therapeut für Ihre Patienten und als Chef bzw. "Lehrmeister" für Ihr Praxisteam.
Auch wenn Sie derzeit Ihre Praxis gut im Griff haben - bedenken Sie, dass die Kostenträger zum Teil mit hohem Druck auf Ihre Praxis einwirken können. Deshalb wird "Praxisführung professionell" eine gezielte Auseinandersetzung mit den Entwicklungsmöglichkeiten der Physiotherapie betreiben. Nachfolgend ein erster Überblick:
Mit der Verabschiedung des Masseur- und Physiotherapeutengesetzes (MPhG) am 23. Juni 1994 wurde die Ausbildung verbessert. Allerdings wurde damit dem eigentlichen Bedarf an Qualifizierung nicht voll Rechnung getragen. Für Sie ist es daher wichtig, sich kontinuierlich weiter zu qualifizieren - nicht zuletzt, um auch zukünftig als Partner der Kostenträger wahrgenommen zu werden. Denn meist hängt über 80 Prozent des Umsatzes von den gesetzlichen Krankenkassen ab.
Allerdings können Sie vor dem Hintergrund der angespannten Finanzsituation im Gesundheitswesen diese Umsatzquelle nicht mehr als "Lebensversicherung" betrachten. Eine der großen Herausforderungen der Zukunft wird folglich darin bestehen, unter Erhalt des therapeutischen Anspruchs und der Qualität einen größeren Teil am Privatmarkt zu erobern. Das, was bei Ärzten mit "Individuellen Gesundheitsleistungen" und bei Apothekern mit Selbstmedikation schon zum Teil erfolgreich praktiziert wird, sollte auch in der Physiotherapie kultiviert werden.
Allerdings bedeuten Leistungsangebote gegen Privatliquidation für manchen Kollegen einen regelrechten Paradigmenwechsel. Dieses Umdenken ist aber gar nicht so schwer. Bedenken Sie bei allem Respekt: Physiotherapeutische Maßnahmen haben ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie bieten messbare Verbesserungen der Lebensqualität zu günstigen Preisen. Pharmaprodukte erzielen oft bei weitem nicht einen solch spürbaren Effekt, kosten aber häufig viel mehr. Allerdings hat sich das bislang kaum herumgesprochen. Patienten sind eher geneigt, für "Wundermittel" hohe Preise zu bezahlen. Deshalb werden die Physiotherapeuten einen neuen Weg beschreiten müssen: die marketingaktive, gleichwohl seriöse und nachprüfbare Kommunikation ihrer Erfolge und Leistungen.
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