29.01.2009 | Personal
Wenn Leistungsträger schwierig zu führen sind
von Dipl.-Pädagoge Dr. Wolfgang Huge, Bad Essen
Kompetenz, Motivation, Loyalität und gegenseitiges Vertrauen bilden wichtige Grundlagen einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Praxisteam. Mitarbeiter, die sich nur schwer in dieses Betriebsgefüge einordnen können, stören das Praxisklima und die Arbeitsabläufe. Dies stellt den Praxisinhaber gerade bei solchen Mitarbeitern vor besondere Probleme, die fachlich gut sind.
Vier Schritte zur Konfliktlösung
Aktive Kräfte, die gerne Aufgaben „an sich reißen“, oder allzu kritische Mitarbeiter, die ihre Kollegen häufig mit Hinweisen auf fehlerhafte Abläufe und Verbesserungsvorschlägen traktieren, sind in der Praxis immer wieder Ausgangspunkt für Konflikte. Der Praxisinhaber muss deshalb erstens Übermotivation oder krankhaften Perfektionismus bei Mitarbeitern erkennen. Er sollte zweitens solche kritischen Punkte offen und sachlich ansprechen. Drittens sollte er klar Einhalt gebieten, wo die Verhaltensweisen einzelner die Arbeit des gesamten Teams erschweren oder das Arbeitsklima belasten. Viertens muss er versuchen, die ambitionierten Mitarbeiter in produktive Bahnen zu lenken.
Mitarbeitermotivation
Verschiedene Studien zur Mitarbeitermotivation haben eindeutig belegt, dass nicht die Bezahlung den größten Einfluss auf die Mitarbeitermotivation hat, sondern der Wunsch, etwas im Unternehmen mitgestalten zu können. Wer die Ziele seiner Praxis kennt und sich für sie einsetzt, leistet für den Patienten mehr. Und daher gilt auch für Physiotherapie-Praxen: Lassen Sie Ihre Mitarbeiter an der Entwicklung neuer Ideen und Lösungen teilhaben und binden Sie das Team in die Planung und Umsetzung von Vorhaben und in Ihre Praxisorganisation ein. Geben Sie den Mitarbeitern eigene Gestaltungs- und Verantwortungsräume. Achten Sie dabei jedoch strikt auf die Einhaltung der vorgegebenen Grenzen. Das höchste Maß an Motivation schaffen Sie durch Lob, Unterstützung und ein gutes Betriebsklima.
Feedbackgespräche als Konfliktprophylaxe
Entstehen Konflikte (zum Beispiel durch Kompetenzüberschreitungen, ungerechtfertigte/unangemessene Kritik, ständigen Streit im Team oder fehlende Kommunikation), sollte das Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter gesucht werden. Das ist der beste Weg, bestehende Ungereimtheiten aufzulösen und einer weiteren Eskalation vorzubeugen. Machen Sie dem Mitarbeiter klar, dass in der Praxis nicht der einzelne, sondern das ganze Team im Mittelpunkt steht. Geben Sie ein offenes und ehrliches Feedback, das für Klarheit sorgt. Dabei können auch kritische Worte fallen, sofern sie auf konkreten Beobachtungen beruhen und frei von Vorwürfen sind.
Jeder Mitarbeitertyp braucht ein anderes Feedback
Jeder Leistungsträger hat einen anderen Charakter, auf den sich der Praxisinhaber einstellen muss:
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