· Fachbeitrag · Insolvenz
Woran Sie den Pleitegeier erkennen
von Constanze Elter, Steuern - leicht gemacht!, Köln
| Der Pleitegeier - die Insolvenz - kommt in aller Regel nicht im Sturzflug. Im Gegenteil: Der finanzielle Abstieg wirft meist dunkle Schatten voraus. Oftmals schleicht er sich Schritt für Schritt in den beruflichen Alltag ein. Die Betroffenen ignorieren nicht selten viel zu lange, was sich am Horizont zusammenbraut, weil es nicht gerade das professionelle Ansehen hebt, wenn die Zahlungsunfähigkeit droht. Im ersten Teil unserer zweiteiligen Serie erfahren Sie, woran Sie erkennen, dass Sie in Gefahr geraten. |
Viele müssen kämpfen
Es kann schnell gehen: Im Jahr 2012 meldeten die deutschen Amtsgerichte knapp 30.000 Unternehmensinsolvenzen, die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im vergangenen Jahr bei knapp 98.000 Fällen. Immerhin: Die Insolvenzen von Personen, die zuvor einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit 20.280 Fällen unter dem Vorjahresniveau. Alle Branchen sind betroffen: In Selbsthilfegruppen teilen Therapeuten und Ärzte ihr Schicksal mit Rechtsanwälten, Großunternehmern und Projektmanagern. Michael Brüne kennt solche Menschen sehr gut. Er arbeitet in Berlin als Geschäftsführer einer Beratung für Heilberufe und hat sich auf Finanzierungsfragen für die Branche spezialisiert. „Früher schienen Kreditvergaben überhaupt kein Problem zu sein. Häuser, Bauherrenmodelle, große Autos - alles schien möglich. Wer allerdings gedacht hat, es geht immer so weiter, schaut heute traurig in die Zukunft.“
Bonität gut, Finanzierung besser …?
Manchmal ist die restriktive Kreditvergabe eine Ursache für finanzielle Probleme von Unternehmen, aber meist können Heilberufler hier noch auf die Banken bauen. Grund dafür ist, dass die Einnahmen in aller Regel keinen saisonalen Schwankungen unterliegen, weil das Honorar der Krankenversicherung relativ konstant fließt. Die Bonität von Heilberuflern gilt deshalb als gut.
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