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  • · Fachbeitrag · Kredite

    Seriöse Kreditvermittler oder Blender?

    von Wirtschaftsjournalist Michael Vetter, Dortmund

    | In Zeiten der Eurokrise ist so manche Bank sehr vorsichtig geworden und lehnt Kreditanträge ab, denen sie früher ohne Zögern stattgegeben hätte. Die dadurch entstehende Not von Privatleuten und Betrieben wollen üble Zeitgenossen ausnutzen. Wie Sie erkennen können, ob Sie ein unseriöses Kreditangebot vor sich haben, erläutert dieser Beitrag. |

    Zusätzliche Schulden, wenn die Finanznot schon groß ist

    Unseriöse Kreditvermittler treiben - zum Leidwesen von durchaus seriösen Vertretern dieser Branche - nach wie vor ihr Unwesen mit oft ahnungslosen und leichtsinnigen Kunden. Dabei bewegen sie sich zwar meistens noch im (Grau-)Bereich des Legalen - das hilft dem Kreditnehmer aber wenig. Er muss sehen, wie er mit den extrem hohen Zinsen zurecht kommt. Zu allem Überfluss hat er zusätzlich häufig Nebenkosten durch Posten wie „Leistungserbringungsprovision“, „Prüfgebühren“ und oftmals überflüssige Zusatzangebote.

     

    • Beispiel

    Die Bankkredite von Herrn M waren vollständig ausgereizt, seine Lieferanten warteten seit Monaten auf ihr Geld. Die Zeit drängte so sehr, dass er nicht lange zögerte und mit einem Mitarbeiter der angeblich „Seriösen Kreditvermittlung ohne Schufa-Auskunft“ telefonierte. Die Kreditvermittlung hatte für ihre Dienstleistung in einer überregionalen Tageszeitung mit den Worten geworben: „Direktauszahlung des Darlehens in spätestens einer Woche“.

    Herr M griff nach diesem sprichwörtlichen Strohhalm, der ihn letztlich, wie er jetzt weiß, noch tiefer in die Schuldenfalle trieb. Im Ergebnis sitzt M nun auf einem weiteren Darlehen von 70.000 Euro mit einem effektiven Jahreszins von rund 15 Prozent. Seine monatliche Zins- und Tilgungsrate dafür beträgt 1.500 Euro und sein ohnehin knappes Budget wird zusätzlich jeden Monat mit 170 Euro belastet wegen einer ebenfalls teuren Kapital(!)-Lebensversicherung.