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  • · Nachricht · Craniomandibuläre Dysfunktion

    CMD: Physiotherapeutisch angeleitete Übungen gleichauf mit zahnärztlichen Okklusionsschienen

    | Das Selbstmanagement von CMD-Schmerzen mit physiotherapeutischer Übungen zu Hause ist über einen Verlauf von vier Wochen ebenso wirksam wie die Eingliederung einer Okklusionsschiene durch den Zahnarzt. Eine entsprechende Studie stellten Prof. Dr. Olaf Bernhardt und Kollegen der Universität Greifswald vor. |

     

    Das Ziel dieser randomisierten und kontrollierten Studie an der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie der Universitätsmedizin Greifswald war es, die Effektivität eines häuslichen physiotherapeutischen Übungsprogramms mit visueller Anleitung zur Reduktion von CMD-Schmerzen im Vergleich zur Okklusionsschiene zu bestimmen.

     

    32 Patienten mit dem Wunsch nach einer Behandlung aufgrund von CMD-Schmerzen wurden in die Studie einbezogen. Als Einschlusskriterium galt ein Wert für Schmerzen von ≥3 auf der numerischen Analogskala (NAS). Die Befunderhebung erfolgte anhand der Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/ TMD) und mit Fragebögen zur Selbstauskunft über Belastungsfaktoren (DASS) sowie der Schmerzchronifzierung (GCPS).

     

    Nach Randomisierung ergaben sich für die Fallgruppe „Schiene“ 16 Patienten (m/w = 4/12; Alter: 40,2 Jahre) sowie für die Fallgruppe „Physiotherapie“ ebenfalls 16 Patienten (m/w = 2/14; Alter: 44,8 Jahre). Patienten der Fallgruppe „Schiene“ erhielten eine okklusal adjustierte Okklusionsschiene mit Front-Eckzahnführung aus hartem Kunststoff und wurden angehalten, diese jede Nacht über vier Wochen zu tragen. Den Patienten der Fallgruppe „Physiotherapie“ wurde eine DVD mit der Anleitung zum Übungsprogramm ausgehändigt. Die Patienten wurden instruiert, die darauf dargestellten Übungen 3x täglich für vier Wochen zu wiederholen.

     

    Vier Wochen nach Therapiebeginn erfolgte eine erneute klinische Untersuchung. Zur Bewertung des Therapieerfolgs wurden herangezogen: NAS-Schmerzen und Leistungseinschränkung, Zahl druckschmerzhafter Bereiche. Beide Gruppen zeigten eine signifikante Verbesserung bei den Parametern Schmerz, Leistungseinschränkung und Zahl der druckschmerzhaften Bereiche. Eine Schmerzreduktion von mindestens 30 Prozent wurde in der Schienen-Gruppe Schiene bei 62,5 Prozent und in der Physiotherapie-Gruppe bei 68,8 Prozent der Patienten erreicht. Im Vergleich beider Fallgruppen war in allen Parametern kein signifikanter Unterschied zu verzeichnen.

     

    Quelle

    • Bernhard O et al. Zur Effektivität des Selbstmanagements von CMD-Schmerzen im Vergleich zur Okklusionsschiene. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGFDT). Bad Homburg, 16. ‒ 18.11.2017.
    Quelle: ID 45015386