· Fachbeitrag · Studie
Sport verbessert Muskelstoffwechsel bei Frauen anders als bei Männern
| Der Muskelstoffwechsel von Frauen und Männern verbessert sich durch Sport auf unterschiedliche Weise: Während die weibliche Muskulatur zur Energiegewinnung verstärkt auf vorhandene Fettreserven zurückgreift, wird bei Männern der Energiebedarf durch den Abbau von Zucker (Glykolyse) gedeckt. Das belegt eine Multi-Omics-Analyse an Muskelbiopsien, die auf der diesjährigen Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Madrid vorgestellt wurde. |
Untersucht wurden 16 Frauen und 9 Männern, die sich körperlich wenig bewegten und mindestens einen Risikofaktor für Diabetes Typ 2 aufwiesen (z. B. Übergewicht, gestörte Glukosetoleranz, früherer Gestationsdiabetes oder erhöhtes familiäres Risiko). Die Teilnehmenden trainierten über acht Wochen 30 Minuten auf einem Fahrradergometer und 30 Minuten auf einem Laufband. Vor Beginn der Studie sowie nach der ersten und der letzten Trainingseinheit wurden jeweils Muskelbiopsien entnommen.
Die anschließende Auswertung ergab folgendes Bild: Bei Männern waren die Proteine, die die Glykolyse regulieren, vermehrt aktiv. Sie verfügten zudem über mehr schnell kontrahierende Faserproteine. Die weiblichen Muskelzellen wiesen dagegen mehr Proteine auf, die den Abbau von Fettsäuren regulieren. Aus dieser unterschiedlichen Art der Energiegewinnung könnten sich Erkenntnisse für den Trainingsaufbau und die Erklärung der Entstehung von Typ-2-Diabetes gewinnen lassen, so die Autoren.
Quelle
- Dreher, S I et. al: Sex specific differences of human skeletal muscle: a multi-omics exercise study. EASD 2024, Abstract LBA 08. Abstract online unter iww.de/s11726