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  • · Fachbeitrag · Vergütung

    Die Honorare im Osten steigen - aber zu langsam

    von Silke Jäger, ergoscriptum | Texte für Reha und Therapie, Marburg

    | Mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung warten die Therapeuten in den neuen Bundesländern immer noch auf eine Angleichung der Vergütungshöhen. Immer noch liegen die Honorare der Kassen unter dem Westniveau. Immerhin gibt es nun einige Preissteigerungen. |

    Warum dauert der Ost-West-Angleich so lange?

    Seit dem Jahr 2009 ist für viele Berufsgruppen im Gesundheitswesen der Ost-West-Angleich der Honorare im SGB V festgeschrieben. Nur für Therapeuten gibt es diese Festschreibung nicht. Und so tobt der Verhandlungskampf zwischen Krankenkassen und den Verbänden der Heilmittelerbringer munter weiter. Mit dem allseits bekannten Ergebnis: Therapeuten in den neuen Bundesländern verdienen immer noch deutlich weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in den alten Ländern. Doch was den Osten ärgert, ist auch schlecht für den Westen. Denn das zähe Ringen um den Vergütungsangleich bindet Kraft und Energie bei den Verhandlungsführern und sorgt dafür, dass auch die Honorarsteigerungen im Westen in den letzten Jahren unterhalb des Inflationsniveaus blieben. Das hat vor allem mit der ungeliebten Grundlohnsummenbindung zu tun, die gerechte Preissteigerungen nach wie vor verhindert (wir berichteten in PP Nr. 11/2011 auf Seite 3).

     

    Immerhin gestand die Politik den Therapeuten im Jahr 2009 das Schiedsverfahren zu. Das stärkt die Verhandlungsposition der Heilmittelverbände. Denn nun können Verhandlungen für gescheitert erklärt werden. Waren Krankenkassen zuvor in der Lage, die Vergütungszuwächse quasi zu diktieren, müssen sie sich jetzt dem Schiedsverfahren stellen.