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  • · Fachbeitrag · Patientenkommunikation

    Wenn sich Patienten partout widersetzen

    von Mihrican Özdem, Diplompsychologin, Landau

    | Schön wär’s, wenn alle Patienten motiviert wären, mitzuarbeiten, sich an Abmachungen hielten und auch noch Therapiefortschritte machten. Bei nicht wenigen gibt es jedoch Widerstände, die die Arbeit des Therapeuten erschweren. Dann müssen Sie einen Weg finden, mit den Widerständen umzugehen. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Möglichkeiten Sie haben. |

    Krankheitsgewinn: Angst vor dem Gesundwerden

    Es klingt paradox, aber der offensichtlichste Widerstand ist wohl der, dass Patienten gar nicht gesund werden wollen. Patienten haben Schmerzen, sind in ihrem Alltag eingeschränkt, ziehen es aber trotzdem vor, krank zu bleiben. Wie kann das sein? Dahinter steckt der sogenannte sekundäre Krankheitsgewinn: Patienten haben Vorteile durch die Krankheit und tun - meist unbewusst - alles dafür, nicht zu genesen.

    • Beispiel

    Die 64-jährige, alleinstehende Frau Ahrens wird an der Hüfte operiert und ist nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zunächst auf Hilfe angewiesen. Ihre Tochter, die normalerweise aufgrund ihrer Berufstätigkeit wenig Zeit hat, schränkt ihre Arbeit ein und kümmert sich um die nun kranke Mutter. Es vergehen Wochen intensiver physiotherapeutischer Behandlungen. Organisch gesehen müsste sich Besserung einstellen, doch Frau Ahrens klagt weiterhin über Schmerzen und ist nur bewegungsfähig, wenn sie gestützt wird.