· Fachbeitrag · Personal
Die Physiopraxis als Arbeitgebermarke: gute Mitarbeiter gewinnen und langfristig halten
von Unternehmer-Coach Daniel Krespach, lamm-krespach.de
| Trotz der Herausforderungen rund um die Coronakrise bleibt der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für Physiopraxen. Nach Angaben von PHYSIO-DEUTSCHLAND dauerte es im Jahr 2019 im Durchschnitt 189 Tage, um eine freie Physiotherapeutenstelle zu besetzen. Um die sog. Vakanzzeit möglichst kurz zu halten, wird die Bildung einer Arbeitgebermarke („Employer Branding“) künftig zum Erfolgsfaktor für Physiopraxen. Wie Sie Ihre Praxis als attraktiven Arbeitgeber positionieren und bundesweit Bewerber anlocken, zeigt dieser Beitrag.
Formulieren und leben Sie Ihre eigene Praxisphilosophie!
Eine nach innen und außen gelebte Praxisphilosophie vermittelt das Selbstverständnis sowie die Werte und Grundsätze einer Praxis (PP 08/2018, Seite 16). Sie sorgt u. a. für eine klare und unverwechselbare Praxisidentität, motivierte Mitarbeiter und eine vereinfachte Personalauswahl. Eine solche Philosophie erarbeiten Sie, indem Sie folgende Leitfragen beantworten:
- Was sind meine eigenen Stärken (fachlich und menschlich)? Was sind die Stärken meiner Praxis?
- Wie organisieren wir unsere Praxis und wie gehen wir mit unseren Mitarbeitern um?
- Was machen wir anders als andere Physiopraxen?
- Warum und für wen betreiben wir unsere Praxis?
Berücksichtigen Sie den Generationswechsel!
Für die jüngere Generation ist Geld nicht mehr der alleinige Hauptantrieb. Vor allem Freiheit und Flexibilität spielen eine wichtige Rolle! Eine Umfrage der ManPower Group Deutschland zur Arbeitsmotivation aus dem Jahr 2019 (online unter iww.de/s4318) belegt eindrucksvoll, wie sehr sich die Bedürfnisse der jüngeren Generationen verändert haben.
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Nutzen Sie die sozialen Medien!
Wer Nachwuchskräfte gezielt ansprechen und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden möchte, kommt heute um digitale Medien nicht mehr herum. Neben einer ansprechenden Praxis-Website mit einer entsprechenden Unterseite für Bewerber (PP 11/2020, Seite 15) gehören dazu vor allem die sozialen Medien. Wer sie effizient nutzt, hat im Wettbewerb um die Fachkräfte definitiv bessere Karten.
Der eigene Social-Media-Auftritt
Genutzt werden sollten hierfür in erster Linie LinkedIn, Facebook und XING. Hier gilt es zunächst, auf den jeweiligen Plattformen eine Praxisseite bzw. ein Business-Profil anzulegen. Dort werden die Fans und Follower dann mit relevanten Informationen und aktuellen Inhalten bespielt, wie z. B:
- Vorstellung der Mitarbeiter
- branchenspezifische Beiträge (z. B. neue Behandlungsmethoden)
- eigene Events (z. B. Tag der offenen Tür, Teilnahme an Gesundheitsmesse)
- Übung des Monats)
- Einblicke in tägliche Arbeit
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Social Recruiting und Active Sourcing
Social Recruiting bezeichnet im Allgemeinen die Personalsuche in sozialen Netzwerken. Im Active Sourcing wird in sozialen Netzwerken aktiv nach Profilen qualifizierter Kandidaten gesucht, um diese per Vernetzung und Direktansprache auf die offene Stelle aufmerksam zu machen. Dieser Weg ist freilich zeitaufwendig. Daher kann es sinnvoll sein, das Thema Social Recruiting an einen externen Dienstleister auszulagern.
Weiterführende Hinweise
- „Wettbewerbsvorsprung: Wie Sie mit einer Extra-Bewerber-Website gute Mitarbeiter gewinnen“ (PP 11/2020, Seite 15)
- „Mit den besten Stellenausschreibungen gewinnen Sie die besten Mitarbeiter für Ihre Physiopraxis“ (PP 01/2020, Seite 15)