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  • · Fachbeitrag · Praxisangebot

    Isometrisches Ganzkörpertraining aus der Steckdose: EMS in der Physiopraxis

    von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

    | Die Elektrotherapie ist ein Standardverfahren in der Physiotherapie. Seit einiger Zeit allerdings hat sich die elektrische Muskelstimulation oder Elektromyostimulation (EMS) auf dem Fitnessmarkt etabliert. Was steckt dahinter und lohnt sich der Einsatz im Selbstzahlerbereich? PP klärt auf. |

    Zielmuskulatur unter (elektrischer) Spannung

    In der Rehabilitation und Therapie geht es bei Elektrotherapie vor allem um Schmerzreduktion oder den Aufbau einzelner Muskeln oder Muskelgruppen. Die Idee eines Ganzkörpertrainings mittels Elektrostimulation geht vermutlich auf den Deutschen Karl-Heinz Rippe zurück, der nach gleichlautenden Berichten verschiedener EMS-Websites das Verfahren nach mehreren Herzinfarkten in den 80er-Jahren im Eigenexperiment entwickelte. Damit ist diese Trainingsmethode noch relativ jung.

     

    Erzielt wird der Effekt durch spezielle EMS-Kleidung mit eingearbeiteten Elektroden, die für eine großflächige Aktivierung der Skelettmuskulatur sorgen. Anders als beim Geräte- oder Hanteltraining spielt die Bewegung eine eher untergeordnete Rolle. Stattdessen werden bestimmte Posen eingenommen, um die Zielmuskulatur auf maximale Spannung zu bringen, es wird also vorrangig isometrisch gearbeitet. Damit solle eine Aktivierung von 90 Prozent der gesamten Skelettmuskulatur erreicht werden. Vorteil: Der zeitliche Aufwand reduziert sich damit auf rund 20 Minuten pro Woche ‒ eine enorme Zeitersparnis gegenüber klassischem Training. Dazu wird häufig mit einer gesteigerten Fettverbrennung geworben.