· Fachbeitrag · Trainingsangebot
Medizinballtraining ist auch für Physiotherapeuten eine runde Sache!
von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen
| Die meisten von uns kennen den Medizinball sicher aus der Turnstunde in der Schule. Und Fußballfans dürften das schwere Sportgerät durch Bundesligatrainer Felix Magath kennen, der als Verfechter des Medizinballtrainings auch „Quälix“ genannt wird. Aufgrund seiner Einfachheit und Vielseitigkeit ist der Medizinball auch in der modernem Fitnesswelt beliebt und bietet auch in der Physiopraxis vielfältige Möglichkeiten zur Anwendung. |
Aus den USA nach Deutschland
Obwohl sich sofort Assoziationen zu Turnvater Jahn aufdrängen, stammt der Medizinball aus den USA, wo er auch tatsächlich als „medicine ball“ bekannt war. Als Erfinder wird allgemein der Polizist und Ringkämpfer William Muldoon angesehen, der die schweren Bälle bereits in den 1870er-Jahren benutzte, um Rumpfmuskeln und Schnelligkeit zu trainieren. Erst gegen Ende des Ersten Weltkriegs kam der Medizinball über ehemalige Kriegsgefangene nach Deutschland, wo er vor allem über Sport-Ikone Carl Diem Verbreitung in Vereinen, bei Privatpersonen und auch in der Heilgymnastik fand ‒ und eben auch über prominente Fußballtrainer (s. o.) bekannt wurde.
Der Medizinball bietet viele Anwendungsmöglichkeiten ...
Mit dem Medizinball lassen sich alle Muskelgruppen des Körpers gleichermaßen gut trainieren: Bein- und Rumpfmuskeln mit beinbetonten Übungen aus dem Stand (z. B. Kniebeugen, Ausfallschritte), der Rumpf mittels Bodenübungen auf der Matte (z. B. Russian Twist), die Arme durch Stützübungen, die zusätzlich ein hohes Maß an Stabilität und Koordination erfordern.
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