· Fachbeitrag · Erfahrungsbericht aus der Nachfolgeberatung
Warum es nicht genügt, sich nur über den Kaufpreis Gedanken zu machen
von Jörgen Erichsen, Leverkusen
| Am Beispiel eines Handwerksbetriebs wird aufgezeigt, warum es kaum möglich ist, kurzfristig zu agieren, sich nur auf den Kaufpreis zu fokussieren und dabei andere zentrale Aspekte außen vor zu lassen. Es wird im Kern auf das Problem, einen Nachfolger zu finden, abgestellt. Details zu Zahlen und zu klärenden Fragen werden im Beispiel nur soweit behandelt, wie es zum Verständnis wichtig ist. |
1. Hintergrund
Nach wie vor sind viele Unternehmer, die ihren Betrieb veräußern wollen, der Auffassung, dass es genügt, einen einigermaßen realistischen Kaufpreis zu berechnen. Damit gehen sie dann auf die Suche nach einem möglichen Käufer, ohne sich konkrete Gedanken zu einem geeigneten Nachfolger oder weitere erforderliche Arbeiten zur Abwicklung zu machen. Erste Anlaufstelle sind häufig Familienmitglieder, Partner im beruflichen Netzwerk, die Kammer oder Nachfolgebörsen wie nexxt-change. Hier machen potenzielle Verkäufer dann immer wieder die Erfahrung, dass Interessenten ‒ soweit man sie in einer Lage mit deutlichem Angebotsüberhang überhaupt findet ‒ zahlreiche Informationen verlangen und Bedingungen an die Übergabe geknüpft werden. Verkäufer sehen sich dann mit der Herausforderung konfrontiert, Daten und Unterlagen zusammenzustellen und sich zu überlegen, wie sie die Übergabe selber gestalten möchten. Damit rückt der gewünschte Übergabezeitpunkt meist deutlich nach hinten, und man kann die Pläne für das Leben nach der Selbstständigkeit zumindest nicht so realisieren, wie man es sich vorgestellt hat.
2. Ausgangslage im Beispielunternehmen
Der Inhaber der Bautenschutz GmbH (Bautenschutz, u. a. Trocknung nasser Bauwerke, Innen-, Außenabdichtungen, Putzsanierungen) mit rund 30 Beschäftigten (davon zwei Meister zur Gestaltung von Abläufen und Organisation von Baustellen) hat Anfang 2020 entschieden, seinen Betrieb bis spätestens zum Jahresende übergeben oder verkaufen zu wollen.
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