· Fachbeitrag · Branchenwissen bei der Unternehmensnachfolge
Die Suche nach dem passenden Nachfolger ‒ auch bei Versicherungsmaklern ein Problem
von Dr. Peter Schmidt, Bernau
| Versicherungsmakler sein kann viel Freude und Erfüllung bringen. Es gibt Chancen für ein gutes Einkommen bei flexibler Arbeitszeit. Das Ansehen und Image bei Kunden ist überwiegend zufriedenstellend. Dennoch hat dieser Berufszweig Probleme bei der Gewinnung von Nachfolgern. Der Beitrag beschäftigt sich damit, wie die Gewinnung von Berufsnachwuchs als Nachfolger dennoch gelingt. |
1. Das Kind als Wunsch-Nachfolger
Im deutschen Mittelstand hat die Nachfolge durch ein Familienmitglied immer noch das höchste Ansehen. Jeder zweite Inhaber träumt von einer Übergabe des Unternehmens in die Hände der Familie. Das Lebenswerk soll möglichst in der Familie bleiben. Beweggründe sind neben emotionalen Aspekten auch steuerliche Regelungen oder die teils langjährige Bindung von Kunden und Auftraggebern an den Inhaber. Mitarbeiter oder Miteigentümer sehen diese Nachfolgeform schon deutlich kritischer. Nur ungefähr jeder dritte Miteigentümer präferiert ein Familienmitglied als Nachfolger. Bei den Mitarbeitern wünscht dies sogar nur jeder Vierte, wie eine Befragung der KfW ermittelte.
2. Familiennachfolge nicht immer erste Wahl
Die Nachfolge durch die Kinder ist grundsätzlich daran gebunden, ob der Wille und die persönliche Eignung zum Unternehmertum vorhanden sind. Das ist auch bei Versicherungsmaklern nicht anders. Vielfach lassen Eltern ihren Kindern bewusst die Freiheit zur persönlichen Entwicklung und Entscheidung. Natürlich ist es schön, wenn beispielsweise ein Versicherungsmakler aus Bayern, den ich mit einer Nachfolgeberatung unterstützen konnte, seinen drei Söhnen das Studium im Ausland und damit interessante Tätigkeiten in verschiedenen Ländern ermöglichte. Aber ein Sohn als Nachfolger für sein gut laufendes Unternehmen fiel damit leider aus.
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