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  • · Fachbeitrag · Die professionelle Unternehmerfamilie

    Von der Nachfolgebegleitung zur Familienstrategieentwicklung

    von Prof. Dr. Heiko Kleve, Witten/Herdecke

    | Mittelständische Familienunternehmer und ihre Familien sind an Unabhängigkeit und Eigenverantwortung interessiert. Daher sind sie tendenziell beratungsscheu. Und wenn doch Beratung gewünscht wird, dann ist der Auftrag sehr spezifisch auf einen bestimmten Anlass ‒ wie z. B. die Nachfolge ‒ ausgerichtet. Hier kann es sinnvoll sein, einen ganzheitlicheren Beratungsansatz zu wählen, um die Resilienz des Familienunternehmens langfristig und nachhaltig zu stärken: die Familienstrategieentwicklung. |

    1. Nachfolge ‒ ein situationsbezogener Anlass für die Beratung

    In Familienunternehmen ist es oft der anstehende oder laufende Nachfolgeprozess, der für das Unternehmen und die Familie bzw. die Eigentümer mit Herausforderungen und Fragestellungen einhergeht, die z. B. zu Konflikten und damit letztlich zur Beratungsanfrage führen. Die Beratung wird dann sehr spezifisch nachgefragt. Beispielsweise wird gewünscht, den Übergabeprozess zwischen Senior- und Juniorgeneration zu moderieren, weil es immer wieder zu Missverständnissen zwischen den beiden Generationen gekommen ist, die nun auch im Unternehmen bemerkt werden und zu Unsicherheiten führen. Oder die Seniorgeneration kann aus Sicht der Juniorgeneration nicht wirklich loslassen. Und die Seniorgeneration begründet dies mit ihrer Einschätzung, dass die Juniorgeneration noch nicht in angemessener Weise in die eigene Kraft und Verantwortung hineingewachsen ist, sodass sie, solange dies nicht der Fall ist, noch „im Boot“ bleiben möchte.

     

    Unabhängig davon, welche weiteren konkreten Gründe für die Inanspruchnahme von Beratung im Kontext der Nachfolge angeführt werden, geht es um die Lösung eines klar umrissenen Problems, das die Unternehmerfamilie bzw. die verantwortlichen Akteure im Familienunternehmen nicht, nicht mehr oder noch nicht selbst lösen können. Ein solches sehr spezifisches Vorgehen ist sicherlich nicht grundsätzlich zu kritisieren und aus Zeit- und Kostengründen häufig auch angemessen. Dennoch kann es angebracht sein, mit den Akteuren der Unternehmerfamilie bzw. des Familienunternehmens zu diskutieren, ob nicht ein holistischerer Beratungsansatz gewählt werden sollte, der nicht nur den aktuellen Beratungsanlass (die Nachfolge) in den Mittelpunkt stellt, sondern die Gesamtheit der Bedingungen und Fragestellungen, die zu berücksichtigen sind, um die Resilienz des Familienunternehmens mit Familienverantwortung langfristig und nachhaltig zu stärken.

      

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