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  • · Nachricht · Die Systemregeln der Nachfolge

    Wie der Generationenübergang durch systemisches Wissen unterstützt werden kann

    von Prof. Dr. Heiko Kleve, Witten/Herdecke

    | Nachfolgeprozesse sind in erster Linie soziale Prozesse. Denn hier geschieht etwas zwischen Menschen, insbesondere zwischen einer Senior- und einer Juniorgeneration, deren Handeln in soziale Kontexte eingebettet ist ‒ sowohl im Unternehmen als auch in der Familie. Wer in Nachfolgen involviert ist, sie begleitet oder unterstützt, sollte daher viel von sozialen Prozessen verstehen, sie in ihrer Dynamik nachvollziehen und mitgestalten können. Hilfreich ist dabei u. a. systemisches Wissen, um die Regeln, die soziale Prozesse bestimmen, in ihrer Differenziertheit zu kennen. |

    1. Formale, informale, elementare Regeln in sozialen Systemen

    Die Systemtheorie geht davon aus, dass wir alle in Systeme eingebunden sind, also in soziale Zusammenhänge, die unser Denken und Fühlen mitprägen und unsere Handlungen und Verhaltensweisen beeinflussen. Systeme werden vor allem durch die Beziehungen zwischen den Menschen strukturiert, die an ihnen teilnehmen. Und diese Beziehungen wiederum folgen bestimmten Regeln, die formaler, informaler und elementarer Natur sein können (vgl. Kleve 2018):

     

    • Formale Regeln in sozialen Systemen sind solche, die sich die Systemmitglieder bewusst überlegt haben, für die sie sich entschieden haben und die i. d. R. schriftlich fixiert sind, z. B. in Vorschriften, Bestimmungen oder Satzungen. Bei Familienunternehmen und Unternehmerfamilien ist hier z. B. an rechtlich verbindliche Verträge zu denken. Auch eine Familienverfassung ist als formales Regelwerk zu verstehen, das zwar nicht rechtlich einklagbar ist, aber die von der Familie formulierten Vereinbarungen verbindlich festhält.