· Fachbeitrag · Kaufpreisentwicklung und -entscheidung
Welche Konsequenzen hat die Corona-Krise für Unternehmensverkäufer und -käufer?
von Jörgen Erichsen, Leverkusen
| Die Frage lässt sich nicht eindeutig und vor allem nicht pauschal beantworten. Einige Unternehmen sind grundsätzlich gut aufgestellt und profitieren sogar von der Krise, etwa im Handwerk oder im Lebensmittelhandel. Anderen Branchen, etwa der Gastronomie, geht es extrem schlecht. Für potenzielle Unternehmensverkäufer stellt sich daher die Frage, wie sie jetzt agieren sollten: Verkaufen? Warten? Den Betrieb auflösen? Käufer müssen sich entscheiden, ob sie weiter einen Betrieb erwerben oder eine Alternative nutzen wollen. Der Beitrag gibt Anregungen und Hilfestellungen für die Beratung. |
1. Wie wirkt sich das Corona-Virus auf die Märkte aus?
Die Corona-Krise hat Unsicherheiten an den Märkten zur Folge, wie sie bisher kaum zu sehen waren. Schaut man sich nur die Entwicklungen an den Aktienmärkten an, kann man ein ständiges Auf und Ab beobachten. In der Spitze hat es bei Indizes Verluste von über 35 % gegeben, bei Einzelaktien zum Teil deutlich mehr. Auf die Verluste folgten oft schon am nächsten Tag Erholungen oder Gegenreaktionen von 10 ‒ 15 % und danach neue Kurskorrekturen. Die Aktienmärkte spiegeln damit die grundlegenden Unsicherheiten von Unternehmern, aber auch KMU und Privatpersonen wider. Niemand weiß so richtig, wo Wirtschaft und Gesellschaft Ende 2020, 2021 oder danach zumindest in etwa stehen werden. Verlässliche Planungen sind nur in wenigen Fällen möglich. Viele Unternehmer müssen eher „auf Sicht“ agieren, sprich die kommenden zwei bis drei Monate im Blick behalten.
2. Ist ein Unternehmensverkauf bzw. -kauf derzeit sinnvoll?
Im Prinzip stellen sich sowohl für Verkäufer als auch für Käufer zwei zentrale Fragen:
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