Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Nachfolgeprozess

    Wesentliche Gründe, warum es häufig mehrere Jahre dauert, ein Unternehmen zu verkaufen

    von Jörgen Erichsen, Leverkusen

    | Immer wieder kommt es in der Praxis vor, dass sich Unternehmer kurzfristig zum Verkauf des eigenen Betriebs entscheiden. Die Gründe sind vielschichtig. Die Spontaneität hat aber mehrere Haken. Kurzfristig ist es fast immer problematisch, überhaupt einen Nachfolger zu finden. Zudem lässt sich in der Regel nicht der Preis erreichen, der dem Verkäufer vorschwebt. Im Beitrag wird dargestellt, warum es sinnvoll ist, sich früh mit Nachfolge oder Verkauf zu befassen. Experten gehen von einem Zeitraum von vier bis fünf Jahren aus, den man von der ersten Idee bis zur Übergabe einplanen sollte. |

    1. Unternehmensnachfolge muss sorgfältig vorbereitet werden

    In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass sich Unternehmer kurzfristig entscheiden, z. B. im März, den Betrieb zum Jahresende verkaufen zu wollen. Mit viel Glück, wenn wirklich alles zusammenpasst und es nicht zu Verzögerungen kommt, kann das im Einzelfall sogar klappen. Die Regel ist das nicht. Unternehmer, die ihren Betrieb verkaufen wollen, sollten mit Zeiträumen von vier bis fünf oder mehr Jahren rechnen. Ein wesentlicher Faktor ist, dass Unternehmer sich bis dahin kaum mit dem Thema befasst haben und nicht einschätzen können, was an Arbeit und Aufwand auf sie zukommt.

     

    Zwar lassen sich einige Arbeiten kurzfristig erledigen, z. B. das Treffen einer Grundsatzentscheidung zum Nachfolger oder die Erstellung eines Notfallkoffers (PU 19, 29; Abruf-Nr. 46060377). Aber es gibt viele Punkte, für die man mehr Zeit benötigt. Und oft ist es notwendig, einige Zeit mit dem Verkauf zu warten, wenn man einen gewünschten Preis erzielen möchte. Das kann u. a. der Fall sein, wenn sich zum Zeitpunkt des geplanten Verkaufs eine Konjunkturkrise abzeichnet. Und immer wieder werden Unternehmer bei der Preisberechnung enttäuscht, wenn der Erlös geringer ausfällt als erhofft. Dann besteht die Möglichkeit oder Notwendigkeit, den Wert des Betriebs zu steigern. Das allein dauert schnell zwei bis drei Jahre. Nicht zuletzt ist die Marktlage so, dass es ein Überangebot an zu verkaufenden Firmen gibt und nur wenige potenzielle Käufer. Studien sagen voraus, dass die demografische Situation die Lage noch verschärfen wird. Gründe genug also, sich frühzeitig zu überlegen, was alles getan werden muss, damit die Firma so verkauft und übergeben werden kann, wie man es sich als Unternehmer vorstellt.