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  • · Fachbeitrag · Unternehmensnachfolge im Mittelstand

    Der wachsende Aspekt der Nachhaltigkeit als Hemmschuh für den Generationenwechsel

    von Dr. Sascha Genders, Würzburg

    | Schaut man auf die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen fallen nebst Coronapandemie und Ukraine-Krieg die Begriffe Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Digitalisierung, Klimakrise und Nachhaltigkeit. Insbesondere der Aspekt der Nachhaltigkeit ist omnipräsent. Anders verhält es sich mit der Thematik Unternehmensnachfolge. Trotz enormer Brisanz führt diese Facette in der öffentlichen Wahrnehmung ein Schattendasein. Dies ist fatal. Der Beitrag greift die Frage auf, wie Nachhaltigkeit und Unternehmensnachfolge zusammenhängen und sich beeinflussen. |

    1. Generationenwechsel im Mittelstand

    Der demografische Wandel macht keinen Halt vor dem Chefsessel. Mit der Alterung von Gesellschaft und Unternehmerschaft wächst die Brisanz des Themas Unternehmensnachfolge, insbesondere im deutschen Mittelstand, der überwiegend in Familienhand ist. Laut Unternehmensregister gehören zum Mittelstand hierzulande 3,6 Mio. Betriebe (Statistisches Bundesamt 2019). Hierunter fallen 2,8 Mio. Familienunternehmen (Stiftung Familienunternehmen 2019), bei denen Eigentum und Handlungsbefugnis Hand in Hand gehen. Die Tatsache, dass knapp 60 % der Beschäftigten im Mittelstand tätig sind und dieser für über 80 % aller Auszubildenden verantwortlich ist (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2021) zeigt dessen Stellenwert.

     

    1.1 Zahlen und Fakten

    Problematisch im Kontext der Unternehmensnachfolge ist, dass keine ausschließliche Statistik hierzu existiert. Folgt man wissenschaftlichen Untersuchungen, konstatiert das Institut für Mittelstandsforschung für den Zeitraum der Jahre 2022 bis 2026 eine Anzahl von 190.000 übergabereifen Unternehmen. Bezogen auf die sogenannten übergabewürdigen Familienunternehmen (als übergabewürdig gilt ein Unternehmen, wenn die zu erwartenden Gewinne mindestens so hoch sind wie Einkünfte aus einer abhängigen Beschäftigung plus Erträge aus einer alternativen Kapitalanlage; Institut für Mittelstandsforschung 2021, S. 2) entspricht dies einem Anteil von rund 25 %. Pro Jahr stehen demnach 38.000 Unternehmensübergaben an (Institut für Mittelstandsforschung 2021, S. 8). Laut Gewerbeanzeigenstatistik des Statistischen Bundesamtes lag die Anzahl an Übergaben zuletzt sogar noch ein wenig höher (Statistisches Bundesamt 2021). Die Förderbank KfW errechnet, dass zuletzt 76.000 Unternehmensinhaber den Generationenwechsel pro Jahr anstrebten (KfW 2019, S. 2).

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